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MAKE Europe!-Kolumne 30.03.2023 12:34:24

MAKE Europe: Frankfurt studiert Bitcoin

MAKE Europe: Frankfurt studiert Bitcoin

Das Licht im obersten Stock der Europäischen Zentralbank (EZB) war noch an, als in der Nacht zum Donnerstag plötzlich ein Bitcoin-Logo auf der Mainseite ihrer Doppeltürme erschien. Unter dem Bitcoin-Logo stand der Aufruf "study Bitcoin", studiere Bitcoin. Die Botschaft war klar und unaufdringlich: Nicht immer weiter Geld drucken, sondern sich der Knappheit der 21 Millionen Bitcoin und ihrer einzigartigen Sicherheit bedienen. In der Chefetage wurde jedoch unbeirrt weiter gearbeitet.

Licht am Wolkenkratzer

Bei dem Bitcoin-Logo handelte es sich um einen blossen Lichteffekt, der sehr "instagrammable", also gut für Soziale Medien geeignet ist. In derselben Nacht wurden auch weitere Wolkenkratzer rund um das €uro-Denkmal angestrahlt. Dazu gehörten der Sparkassen-Turm und das alte Gebäude der EZB am Willy-Brandt-Platz.

Bitcoin ist "wie Immobilien in Manhattan"

Vor einigen Wochen war das Bitcoin-Logo bereits in Berlin auf dem Alexanderturm aufgeblitzt. Auch hier ging es darum, in anschaulicher Weise auf die Besonderheit des Bitcoin hinzuweisen: Es handelt sich um ein öffentliches Gut, an dem jeder durch das Eröffnen einer Wallet teilhaben kann, ohne dass es eine Bank braucht. Dieses öffentliche Gut kann jedoch nicht zu einer Tragik der Allmende führen, da es auf 21 Millionen begrenzt ist. Viele vergleichen Bitcoin auch mit Manhattan, das räumlich begrenzt, aber stets ökonomisch attraktiver wird.

Glaubwürdigkeit

Selbstverständlich baut auch der Bitcoin-Preis auf Memes auf, wie sie in dieser Nacht in Frankfurt entstanden sind. Das gilt jedoch genauso für die europäische Geldpolitik, die auf den Mobilgeräten vieler europäischer Nutzerinnen und Nutzer ebenfalls als Meme ankommt. Dabei hüllt man sich in ein Jargon aus wirtschaftlichen Nebelkerzen, für die man leider erst studieren musste, um sie zu verstehen. Allerdings spüren die Menschen in den Frankfurter Strassen ganz genau, dass eine Haxe am Affentorplatz mit einem Bier und Trinkgeld heute eben 25 Euro kostet - für viele unerschwinglich.

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Digitaler Euro, schon mal gehört?

Auch beim Thema Digitaler Euro verliert das Eurosystem der Zentralbanken die Europäerinnen und Europäer: Zwei Drittel der Menschen haben laut EZB noch nicht vom Digitalen Euro gehört, obwohl er in 2025 eingeführt werden sollte. Wer davon hört, fürchtet einen Eingriff in seine Privatsphäre. Die EZB gab bereits zu, dass der Digitale Euro nie so privat sein könne wie Bargeld. Zudem gab es öffentliche Überlegungen, die neuen technischen Möglichkeiten für einen eingebauten Wertverlust über einen bestimmten Zeitraum zentral zu steuern. Das schafft kein Vertrauen!

Die EZB kann von Bitcoin Lightning lernen

Frische Ideen für ein neues Geldsystem, das eine neue dezentrale Wirtschaftsausrichtung hilfreich ergänzt, sind von öffentlicher Stelle aktuell nicht zu erwarten. Dagegen konnten die Bitcoin-Anhänger bei der Licht-Aktion in Frankfurt bereits voll auf die Stärken des Bitcoins zurückgreifen: Auf der beliebten Crowdfunding Geyser sammelten sie unter "Bitcoin Meets Frankfurt" Satoshis, um in Mainhattan "gemeinsam ein Zeichen setzen für faires und freies Geld" zu setzen. Der technische Vorsprung, gerade durch die günstige, blitzschnelle und CO2-neutrale Bitcoin Lightning Technologie wird langsam auffällig. Ein Grossteil dieses Zahlungsnetzwerks wurde in Deutschland entwickelt und wird hier betrieben, ist aber nicht als Spitzentechnologie anerkannt.

Roman Kessler ist Web3-Entwickler bei der MAKE Europe GmbH in Frankfurt. Im Herzen Europas baut der FinTech-Profi international prämierte Internetanwendungen rund um Bitcoin, Ethereum und den Digitalen Euro.

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Bildquelle: MAKE Europe GmbH
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