Kryptodienstleistungen |
04.11.2021 23:54:00
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MasterCard baut Krypto-Geschäft durch Kooperation mit Bakkt aus
Der Kreditkartenanbieter MasterCard will vom Krypto-Trend profitieren und baut sein Engagement im Geschäft um Bitcoin & Co. stetig aus. Nun ging der Branchenriese eine Kooperation mit dem Börsenneuling Bakkt ein, der eine Plattform zur Verwaltung von digitalen Vermögenswerten betreibt.
• Kryptodienstleistungen für Händler und Banken
• Treueprogramme mit Bitcoin & Co.
Bitcoin-ETF verhilft zu Kursrally
Der Bitcoin ist aktuell wieder in aller Munde. Nachdem die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) einen Bitcoin-ETF monatelang blockierte, winkte die Einrichtung überraschend einen Fonds durch, der auf Bitcoin-Futures basiert - in den USA der erste seiner Art. Anleger hoffen nun auf weitere Finanzprodukte, die den Krypto-Markt abbilden. Im Zuge der Neuigkeiten bekam der Kurs der nach Marktkapitalisierung gewichtet grössten Kryptowährung einen zusätzlichen Schub und markierte zeitweise ein neues Rekordhoch bei mehr als 66'000 US-Dollar.
MasterCard baut Krypto-Engagement aus
Von diesem Trend scheint nun auch der Kreditkartenanbieter MasterCard profitieren zu wollen. Bereits zuvor baute der Konzern sein Engagement im Krypto-Bereich mit der Übernahme des Blockchainunternehmens CipherTrace und verschiedenen Partnerschaften mit Krypto-Akteuren deutlich aus. Doch nun legt MasterCard weiter nach. Wie das Unternehmen kürzlich auf der Fintech-Konferenz Money20/20 ankündigte, soll Händlern, Banken und Fintechs in den USA bald erleichtert werden, verschiedene Kryptodienste zu nutzen und auch selbst anzubieten. Dazu hat sich MasterCard mit dem Zahlungsdienstleister Bakkt zusammengetan, der eine App betreibt, in der die Verwaltung von digitalen Vermögenswerten wie Prämien, Treuepunkten, Geschenkkarten - und Kryptowährungen - möglich ist. In der Smartphone-Anwendung lassen sich digitale Güter hinzufügen, sodass Kunden eine übersichtliche Darstellung ihres Portfolios nutzen können, wie das Unternehmen auf seiner Webseite erklärt.
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MasterCard-Kunden können von Kryptoservices profitieren
Bakkts Plattform soll nun in das MasterCard-Netzwerk eingegliedert werden, wodurch der Kreditkartenanbieter sein Angebot an Dienstleistungen ausbauen will. So können Kunden des Branchenriesen bald digitale Vermögenswerte über Depot-Wallets, die von der Bakkt-Plattform betrieben werden, kaufen, verkaufen und halten, wie MasterCard in einer Pressemitteilung preisgibt. Zusätzlich will man Kryptoservices auch in bestehende Kundenbindungslösungen integrieren, wodurch Partner Kryptowährungen als Prämien anbieten können. Statt Treuepunkten könnten Verbraucher beim Bezahlen mit Debit- oder Kreditkarten damit Kryptowährungen sammeln und diese wiederum auch bei zukünftigen Einkäufen einlösen. Damit könnten auch Händler und Restaurants Kryptowährungen mithilfe von MasterCards Werkzeugen in Form von Belohnungen an ihre Kunden weitergeben, wie Bakkt-CEO Gavin Michael gegenüber "CNBC" betont. Sollten Kunden bereits über bestehende Treuepunkte verfügen, könnten diese ausserdem zu einem festgelegten Kurs in Bitcoin & Co. umgewandelt werden. "Wir senken die Eintrittsbarrieren, indem wir es den Leuten ermöglichen, etwas wie ihre Prämienpunkte zu nehmen und sie in Krypto zu handeln", so Michael. "Es ist ein einfacher Weg, um loszulegen, weil man kein Bargeld verwendet, sondern etwas, das als ungenutzter Vermögenswert in der Bilanz steht."
"Dynamischer Mix an Optionen"
Nach Angaben von "CNBC" betreibt MasterCard neben Mitbewerber Visa eines der dominierenden Zahlungsnetzwerke weltweit. Insgesamt sollen dem TV-Sender zufolge etwa 2,8 Milliarden Kreditkarten des Zahlungsanbieters in Gebrauch sein. "MasterCard ist bestrebt, eine breite Palette von Zahlungslösungen anzubieten, die jeden Tag mehr Auswahl, Wert und Wirkung bieten", äussert sich Sherri Haymond, Executive Vice President für digitale Kooperationen bei Master Card, zur Partnerschaft mit dem Kryptounternehmen. "Gemeinsam mit Bakkt und auf der Grundlage unseres prinzipienfesten Innovationsansatzes werden wir unsere Partner nicht nur in die Lage versetzen, einen dynamischen Mix an Optionen für digitale Vermögenswerte anzubieten, sondern auch differenzierte und relevante Kundenerfahrungen zu liefern." Und auch bei Bakkt zeigt man sich von der Kooperation mit der Branchengrösse begeistert. "Wir freuen uns unglaublich über die Partnerschaft mit Mastercard, um Millionen von Verbrauchern Krypto-Treueleistungen anzubieten", erklärte Nancy Gordon, Executive Vice President für Treueprogramme und Zahlungen bei Bakkt, in einer Pressemitteilung. "Da Marken und Händler darauf bedacht sind, jüngere Verbraucher und deren Transaktionspräferenzen anzusprechen, stellen diese neuen Angebote eine einzigartige Gelegenheit dar, die steigende Nachfrage nach Kryptowährungen, Zahlungs- und Prämienflexibilität zu erfüllen."
Nachfrage laut Studien gegeben
Wie Bakkt selbst in einer Studie aus dem Juli 2021 herausgefunden hat, besteht nicht nur eine hohe Nachfrage nach Kryptowährungen als Anlagegut, Verbraucher wollen die digitalen Münzen auch für alltägliche Einkäufe nutzen. 48 Prozent der 2'000 befragten Verbraucher aus den USA haben in der Online-Umfrage angegeben, im ersten Halbjahr 2021 Kryptowährungen gekauft zu haben. Gleichzeitig erklärten 32 Prozent der Befragten, die Bitcoin & Co. bisher nicht im Depot haben, ein Interesse, dies noch vor Ablauf des Jahres nachzuholen. Dies deckt sich mit Forschungsergebnissen von MasterCard: Der im Mai veröffentlichte New Payments Index gab Aufschluss darüber, dass 77 Prozent der Millennials Interesse daran haben, mehr über Kryptowährungen zu lernen. 75 Prozent der mehr als 15'000 Teilnehmer aus 18 Ländern gaben ausserdem an, dass sie Cyberdevisen verwenden würden, ihnen aber Fachwissen fehlt.
Wie Haymond gegenüber CNBC erklärte, habe das grosse Kundeninteresse am Krypto-Markt dazu beigetragen, die Partnerschaft mit Bakkt einzugehen. Nicht nur könnte das eigene Angebot damit für Neukunden attraktiv sein, sondern auch Bestandskunden davon abhalten, zu Kryptobörsen abzuwandern.
MasterCard-Kooperation treibt Bakkt-Aktie an
Die Neuigkeiten um die Kooperation mit MasterCard wurden nur wenige Tage nach dem Börsendebüt des App-Entwicklers bekanntgegeben. So wird die Bakkt-Aktie erst seit dem 18. Oktober an der NYSE gehandelt, nachdem das Unternehmen mit dem Akquisitionszweckunternehmen Intercontinental Exchange fusionierte. Während das Papier am ersten Handelstag unter dem Ticker "BKKT" noch leicht unter dem Ausgabepreis von 10 US-Dollar schloss, verhalf die Ankündigung von MasterCard dem Börsenneuling wenige Tage später zu einem Kurssprung auf bis zu 31,57 US-Dollar. Positive Impulse dürfte dem Anteilschein aber auch die Ankündigung verliehen haben, gemeinsame Sache mit dem Entwickler von Banken-Software Fiserv zu machen, die am selben Tag erfolgte. Im Rahmen der strategischen Partnerschaft wollen die beiden Unternehmen ihre Technologien vereinen, um die Nutzung von Krypto-Assets massentauglich zu machen. Mittlerweile ist die Euphorie an der Börse aber wieder etwas verflogen: Die Bakkt-Aktie wurde zuletzt bei rund 36,60 US-Dollar gehandelt (Schlusskurs vom 02.11.2021).
Redaktion finanzen.ch
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