Eisiger Krypto-Winter |
01.12.2022 23:23:00
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Trotz FTX-Beben: Bitcoin Suisse startet Kooperation mit Datenspezialist Lukka - und verspricht Kunden Stabilität und Sicherheit
Die schlechte Stimmung am Kryptomarkt, ausgelöst durch die Pleite von Sam Bankman-Frieds FTX, macht auch vor dem heimischen Schwergewicht Bitcoin Suisse nicht halt. Einschüchtern lassen will sich das Krypto-Gateway davon jedoch nicht - und startet eine Kooperation mit dem Datenlieferanten Lukka.
• Kooperation mit Lukka angekündigt
• CEO verspricht niedriges Risiko für Kunden
Auch Bitcoin Suisse unter FTX-Kunden
Bereits seit 2013 besteht das Schweizer Krypto-Gateway Bitcoin Suisse, das sowohl Privat- als auch Businesskunden den Handel mit verschiedenen Kryptowährungen ermöglicht. Derzeit hat das Zuger Unternehmen jedoch mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Nicht nur steht der gesamte Markt um digitale Währungen seit der Pleite der bekannten Kryptobörse FTX Anfang November unter Druck, auch gehörte Bitcoin Suisse zu den Kunden des von Krypto-Pionier Sam Bankman-Fried gegründeten Unternehmens. "Die FTX-Plattform hatte einen guten Ruf und bot viel Liquidität", gestand Bitcoin Suisses leitender Händler Livio Bühler gegenüber der "Neuen Zürcher Zeitung" ein. Als sich abzeichnete, welches Ausmass die Skandale um den mittlerweile bankrotten Anbieter nehmen sollten, habe man die investierten Gelder aber schnellstmöglich reduziert. Die Einlagen von Kunden des Schweizer Krypto-Schwergewichts seien nicht betroffen, versicherte man.
Management offenbar neu aufgestellt
Für weitere Unruhen beim im Zuger Crypto Valley ansässigen Handelsanbieter sorgten zuletzt auch Umbesetzungen in der Managementetage, wie Lukas Hässig von "Inside Paradeplatz" unter Berufung auf Einträge im Handelsregister berichtet. So sollen sowohl Rechtchef Ricardo Schlatter als auch Marketingleiter Ian Simpson nach nur wenigen Jahren Betriebszugehörigkeit den Hut genommen haben. Einem Insider zufolge, auf den sich das Portal beruft, sollen auch weitere hochrangige Manager die Firma verlassen haben und durch Mitarbeiter ersetzt werden, die sich in der Branche bislang noch keinen Namen machen konnten. "Sicher ist: Die Bitcoin Suisse bebt", steht für Hässig fest.
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Bitcoin Suisse trotzt Krypto-Winter mit neuer Zusammenarbeit
Inmitten all dieser Herausforderungen kündigte Bitcoin Suisse kürzlich dennoch den Start einer neuen Zusammenarbeit an. Mit Lukka, einem Anbieter von Software und Daten zum Kryptomarkt, wolle man die eigenen Systeme verbessern. "Die Daten und die Software von Lukka wurden speziell für Krypto- und Blockchain-Daten entwickelt und bieten Bitcoin Suisse und seinem institutionellen Kundenstamm eine umfassende Abdeckung von Anlagen sowie Flexibilität im Berichtswesen", heisst es dazu in einer Pressemitteilung. Konkret soll die Software bei Bitcoin Suisse für die Verwaltung von Transaktionsdaten eingesetzt werden. "Bitcoin Suisse konzentriert sich für seine professionellen privaten und institutionellen Kunden auf die institutionelle Bewertung, um an der Spitze der wachsenden Nachfrage in diesem Kundensegment zu stehen", erklärte Bitcoin Suisse-CEO Dr. Dirk Klee. "Die Software und die Daten von Lukka werden uns dabei helfen, unsere Unterstützung für institutionelle Investoren, Vermögensverwalter und Organisationen weiter zu skalieren, indem wir die Lücke zwischen der Komplexität von Blockchain-Daten und herkömmlichen Geschäftsanforderungen schliessen." Davon könne langfristig auch das Crypto Valley profitieren.
Bitcoin Suisse-CEO: Vermögenswerte sind sicher
Den Bitcoin Suisse-Kunden versprach der CEO jüngst ausserdem Stabilität und Sicherheit, trotz des Aufruhrs, den der Zusammenbruch von FTX in der Szene ausgelöst hatte. "Wir versichern unseren Kunden, dass ihre Vermögenswerte bei Bitcoin Suisse sicher sind. Der Handel mit FTT-Token war nie Bestandteil des Kundenangebots von Bitcoin Suisse", so Klee. "Unser solides und widerstandsfähiges Geschäftsmodell basiert auf einem einzigartigen Multi-Krypto-Börsen Ansatz." Auch könne das Risiko für die Benutzer des Dienstes dank dessen "Best Execution"-Strategie minimiert werden. So handle das Unternehmen über verschiedene Plattformen mit den "zuverlässigsten Gegenparteien weltweit", wodurch Kunden nicht nur von attraktiven Kursen, sondern auch von einem niedrigen Gegenparteirisiko profitieren könnten. "Wir beobachten die Situation im Zusammenhang mit FTX weiterhin genau und werden im Einklang mit unserem strikten Risikomanagement geeignete Massnahmen ergreifen", versprach der Unternehmensleiter ausserdem.
Bitcoin nicht dem Untergang geweiht
Auch Verwaltungsratspräsident Luzius Meisser adressierte das Debakel um den gefallenen Krypto-Star Bankman-Fried kürzlich in einem Interview mit der "Handelszeitung". "FTX ist unser Madoff-Moment", so der 41-Jährige, der damit auf den Wall Street-Betrüger Bernard Madoff anspielt. "Der Zusammenbruch erschüttert die Märkte, läutert aber auch." Genau wie der traditionelle Finanzmarkt sei auch die Kryptoszene nicht vor Krisen gefeit. Anleger sollten daher nach dem Grundsatz "Not your keys, not your coins" investieren, also ihre Krypto-Assets nicht nur bei einem zentralen Zwischenvermittler aufbewahren. Zwar sei auch Bitcoin Suisse ein solcher Intermediär, "aber in der Schweiz sind die Standards viel höher", so Meisser im Interview. "Wir haben bessere rechtliche Grundlagen, und die Aufsicht schaut genauer hin." Am langfristigen Erfolg des Bitcoins werde der Skandal um FTX aber nichts ändern, ist sich der Verwaltungsratspräsident sicher. Auf die Frage, ob das Krypto-Urgestein eine Zukunft habe, antwortete Meisser nur knapp: "Ja, als digitales Gold."
Redaktion finanzen.ch
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