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Boosts im Fokus 05.11.2022 23:46:00

Apple stösst mit neuen Regeln für App Store Meta und Spotify vor den Kopf

Apple stösst mit neuen Regeln für App Store Meta und Spotify vor den Kopf

In einem neuen Regelwerk zu seinem App Store verweist der iPhone-Hersteller Apple auf Werbe-"Boosts" von App-Entwicklern und stuft diese als In-App-Käufe ein. Auf Kritik stösst dieses Vorgehen bei dem Facebook-Konzern Meta.

Meta Platforms
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• Apple will Beteiligung an Werbe-"Boosts"
• Meta-Sprecher wirft Apple Kurswechsel vor
• Auch Spotify schiesst gegen Apples Massnahmen

Apple stellt neue App Store-Regelungen vor

Erst kürzlich aktualisierte der iPhone-Hersteller Apple die Richtlinien für seinen App-Marktplatz App Store. Neu im Regelwerk des Tech-Konzerns: Bestimmungen zum Umgang mit Apps, in denen Werbekampagnen verwaltet werden können. "Apps mit dem alleinigen Zweck, Werbetreibenden (Personen oder Unternehmen, die für ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Veranstaltung werben) den Kauf und die Verwaltung von Werbekampagnen über Medientypen hinweg (Fernsehen, Outdoor, Websites, Apps usw.) zu ermöglichen, müssen keinen In-App-Kauf verwenden. Diese Apps dienen der Kampagnenverwaltung und zeigen die Werbung selbst nicht an.", schreibt das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Cupertino dazu in einer Ankündigung. Anders sieht es jedoch aus, wenn App-Entwickler in ihren Verbraucheranwendungen auf Zusatzangebote hinweisen: "Digitale Käufe für Inhalte, die in einer App erlebt oder konsumiert werden, einschliesslich des Kaufs von Werbung, die in derselben App angezeigt werden soll (z. B. Verkäufe von ‚Boosts‘ für Beiträge in einer Social-Media-App), müssen In-App-Käufe verwenden." Damit streicht Apple eine Beteiligung in Höhe von 30 Prozent des Betrags ein, wie "CNBC" berichtet.

Meta stört sich an neuen Richtlinien

Dies stösst besonders der Facebook-Mutter Meta sauer auf. In einem Statement gegenüber dem Fernsehsender erklärte Tom Channick, Sprecher des Konzerns: "Apple entwickelt seine Richtlinien weiter, um das eigene Geschäft auszubauen und gleichzeitig andere in der digitalen Wirtschaft zu unterbieten." Im Gegensatz zu Smartphones, auf denen Googles Android-Betriebssystem läuft und neben dessen Play Store auch andere App-Bezugsmöglichkeiten genutzt werden können, kommen iOS-Nutzer nicht an Apples App Store vorbei, um sich mit neuen Apps einzudecken. "Apple sagte zuvor, dass es keinen Anteil an den Werbeeinnahmen der Entwickler nimmt, und hat nun offenbar seine Meinung geändert", so Channik weiter.

Streitpunkt Werbe-"Boosts"

Bei einem sogenannten "Boost" handelt es sich Apple zufolge um eine digitale Dienstleistung, "die es einer Person oder Organisation ermöglicht, zu bezahlen, um die Reichweite eines Beitrags oder Profils zu erhöhen", so ein Sprecher des iKonzern gegenüber CNBC. Aus diesem Grund seien In-App-Käufe notwendig. Wie das "Wall Street Journal" bereits im August berichtete, verhandelte Meta, damals noch unter dem Namen Facebook, bereits zuvor mit Apple, ob der iPhone-Hersteller einen Teil der Boost-Beträge erhalten soll. So argumentierte der von Mark Zuckerberg geleitete Konzern damals, dass es sich dabei um eine Form von Werbung handle, was sich auch daran erkennen lasse, dass sie oftmals von kleinen Unternehmen genutzt werden, um eine grössere Reichweite zu erlangen.

Twitter und TikTok verwenden Apples In-App-Käufe bereits für "geboostete" Beiträge, so CNBC.

Weitere Massnahmen geplant?

Bei Meta besteht derzeit aber offenbar die Sorge, dass Apple die Beteiligungsregel im Laufe der Zeit auch auf die eigenständige Anzeigenmanager-App ausweitet, die derzeit noch explizit von In-App-Käufen ausgenommen ist. Dies könnt sich aber möglicherweise bald ändern, wie Mitarbeiter des Zuckerberg-Konzerns gegenüber "The Verge" angaben.

Frühere Kritik an App-Tracking-Optionen

Dabei handelt es sich nicht um den ersten Streitpunkt zwischen den beiden NASDAQ-Grössen im Hinblick auf das Werbegeschäft. Im vergangenen Jahr führte Apple auf seinen iOS-Geräten die Option ein, App-Tracking bei allen Drittanbieter-Apps abzuschalten. Seitdem können Nutzer die Erstellung einer eindeutigen Geräte-ID bei App-Entwicklern ablehnen, wodurch für diese das Verfolgen ihrer Werbekampagnen erschwert wird. Apple-CEO Tim Cook stellte das Feature im Hinblick auf den Schutz von Daten der iPhone-Nutzer vor, Meta-Chef Zuckerberg hingegen kritisierte gegenüber The Verge kurz darauf, dass dieser Schritt "nicht so altruistisch ist, wie sie behaupten". Stattdessen wolle der iKonzern sein eigenes Werbegeschäft vorantreiben. Im Februar 2022 prognostizierte Meta-CFO Dave Wehner, dass sich diese Änderungen auch in der Konzernbilanz niederschlagen werden. "Wir glauben, dass die Auswirkungen von iOS insgesamt Gegenwind für unser Geschäft im Jahr 2022 bedeuten", so Wehner laut CNBC. "Sie liegen in der Grössenordnung von 10 Milliarden US-Dollar, also handelt es sich um einen ziemlich erheblichen Gegenwind für unser Geschäft."

Auch Spotify von App Store-Regeln betroffen

Aber auch dem Musikstreamingdienst Spotify missfallen Apples neue App Store-Richtlinien, wie das Online-Portal "Axios" berichtet. Konkret geht es darum, dass Apple Spotify gemäss des Regelwerks verbietet, einen Button in der eigenen App zu platzieren, der Hilfestellung zum Kauf eines Hörbuchs ausserhalb der App bietet. Auch eine Direkt-URL zum Kauf des Hörbuchs verstosse gegen die Richtlinien. "Apple setzt weniger Fantasie in die Innovation, während gleichzeitig die Gebührenerhebung verdoppelt und der Wettbewerb unterdrückt wird", beklagt Spotify-Anwalt Harry Clarke "Sie nutzen jedes Instrument aus dem Spielbuch des Monopolisten." Auch Daniel Ek, CEO des Streaminganbieters, kritisierte die Vorgehensweise und warf dem Unternehmen vor, die "Torpfosten zu verschieben", so das Portal.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Songquan Deng / Shutterstock.com,rafapress / Shutterstock.com

Analysen zu Meta Platforms (ex Facebook)

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20.11.24 Meta Platforms Buy Jefferies & Company Inc.
31.10.24 Meta Platforms Kaufen DZ BANK
31.10.24 Meta Platforms Buy Goldman Sachs Group Inc.
31.10.24 Meta Platforms Buy UBS AG
31.10.24 Meta Platforms Overweight JP Morgan Chase & Co.
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