Mag Seven-Crash |
06.08.2024 22:03:00
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Ausverkauf bei NVIDIA, Tesla, Apple & Co.: Sind die Tech-Giganten jetzt günstig zu haben?
Nachdem schon die vergangene Handelswoche für Tech-Aktien äusserst schwach verlief, kam es Montag dann zu einem Schock: Die Papiere von NVIDIA, Tesla, Apple & Co. gaben deutlich nach. Ein Zwischenfazit des Ausverkaufs zeigt die enorme Dimension der Kursrückgänge.
• NVIDIA-Aktie bricht wegen vermeintlichen Blackwell-Verzögerungen ein
• Apple-Papiere von Buffett-Verkäufen belastet
Der 5. August 2024 wird als "Black Monday" in die jüngere Börsengeschichte eingehen. Der Crash des japanischen Leitindex Nikkei um mehr als zwölf Prozent sorgte für ein internationales Börsenbeben. Anleger in Japan versuchten mit allen Mitteln, ihre Aktien loszuschlagen. Ein wichtiger Grund für die Panik in Japan war die überraschende Leitzinsanhebung auf 0,25 Prozent, womit sich die Bank of Japan endgültig von ihrer jahrzehntelangen ultraliquiden Geldpolitik verabschiedete.
Magnificent Seven-Aktien büssen über eine Billion Dollar ein
Im Anschluss an den asiatischen Handel kam es dann auch an den Börsen in Europa und den USA zum Abverkauf. Schon am Freitag hatte der deutlich schwächer als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht bei Börsianern für Entsetzen gesorgt - die am Freitag eingeleitete Talfahrt setzte sich am Montag mit noch höherer Geschwindigkeit fort. Besonders oft auf den Verkaufszetteln der Anleger standen die zuvor stark gelaufenen Magnificent Seven-Aktien (NVIDIA, Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Tesla und Meta Platforms) an der NASDAQ. Die Folge war ein Rückgang der Marktkapitalisierung der sieben US-Tech-Schwergewichte von satten 650 Milliarden US-Dollar - und dies lediglich am Montag. Wenn man die letzten drei Handelstage (Donnerstag, Freitag und Montag) betrachtet, haben die Magnificent Seven-Aktien sogar eine Marktkapitalisierung von 1,3 Billionen Dollar verbrannt.
Markteinbruch trifft Tech-Giganten
Speziell bei den NVIDIA-Papieren nahmen die Anleger Reissaus. Am Montag fielen die Aktien des Aktionärs- und Analystenlieblings letztlich um mehr als sechs Prozent auf 102,50 US-Dollar, wobei die Papiere die zeitweise noch heftigeren Einbussen von bis zu 13 Prozent eingrenzen konnten. Die Anteilsscheine des KI-Gewinners trugen damit zu den beträchtlichen Verlusten der "Magnificent Seven" bei.
Analysten wiesen auf mehrere negative Faktoren hin, die den Marktführer für KI-Chips belasten. Berichte deuteten auf eine dreimonatige Verzögerung bei der Veröffentlichung von NVIDIAS KI-Chips der nächsten Generation hin, was sich auf wichtige Kunden wie Microsoft, Alphabet und Meta auswirken könnte. Gil Luria, ein leitender Softwareanalyst bei D.A. Davidson, betonte die Dringlichkeit für NVIDIA, die aktuelle Nachfrage dieser Tech-Giganten zu nutzen. "Wenn NVIDIA einige dieser Verkäufe während dieses Zeitfensters verpasst, hat das Auswirkungen auf den Unternehmenswert von NVIDIA," wie "yahoo finance" Luria zitiert. Dieser jüngste Rückgang folgte auf eine Periode erheblicher Rückgänge bei den Chipaktien, die durch den starken Rückgang von Intel um 26 Prozent nach den enttäuschenden Ergebnissen des zweiten Quartals noch verschlimmert wurden.
Apple-Aktien von Buffett-Verkäufen belastet
Schwer belastet waren auch die Apple-Aktien (minus 4,82 Prozent auf 209,27 US-Dollar), die zusätzlich zum allgemein sehr schwachen Marktsentiment darunter litten, dass am Samstag die massiven Apple-Aktienverkäufe von Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway publik wurden. So verkaufte der Altmeister zwischen April und Juni ganze 49,4 Prozent seiner gesamten Apple-Anteile. Der Kursverfall der Apple-Aktien machte die vorherigen Gewinne nach überzeugenden Geschäftszahlen zum zweiten Quartal zunichte.
Ebenfalls tiefrot: Die weiteren Magnificent Seven-Aktien
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Ebenfalls schwer gebeutelt zeigten sich zuletzt die Microsoft-Aktien, deren Kursrückgänge nach der Quartalsvorlage sich am Montag noch beschleunigten: Die Papiere des Softwareriesen gingen mit Verlusten in Höhe von mehr als drei Prozent bei 395,15 US-Dollar an der NASDAQ in den Feierabend.
Innerhalb der Gruppe verzeichneten auch Alphabet und Tesla erhebliche Rückgänge von mehr als vier Prozent. Die Aktien von Alphabet wurden vor allem durch ein Gerichtsurteil vom Montag beeinträchtigt, in dem festgestellt wurde, dass die Such- und Werbepraktiken von Google gegen das Kartellrecht verstossen. Dieser juristische Rückschlag liess die Aktien des Tech-Giganten im Laufe des Handels sinken. Tesla-Papiere verloren 4,23 Prozent auf 198,88 US-Dollar, während die Google-Mutter um 4,61 Prozent auf 160,64 US-Dollar verlor.
Etwas weniger stark traf es Meta Platforms, hier beliefen sich die Verluste auf 2,54 Prozent und damit einen Schlusskurs von 475,73 US-Dollar. Dieser breite Marktausverkauf wirkte sich erheblich auf die Branchenführer aus und spiegelt die allgemeine Unsicherheit an der Wall Street wider.
Erholung voraus?
Der heftige Ausverkauf der Magnificent Seven-Papiere hinterliess nicht nur Spuren im Depot der Aktionäre, sondern sorgte auch beim NASDAQ Composite für einen Einbruch. Der US-Tech-Index rutschte am Montag in den Korrekturbereich ab und verdeutlichte damit die allgemeine Unruhe auf dem Markt, die durch ein langsameres Beschäftigungswachstum und steigende Arbeitslosenquoten angeheizt wurde. Darüber hinaus konnten die jüngsten Quartalsberichte der Tech-Riesen die sehr hohen Erwartungen grösstenteils nicht erfüllen: Die Anteilsscheine von Tesla, Alphabet, Microsoft und Amazon gaben im Anschluss an die Zahlenvorlage allesamt merklich nach.
Es erscheint angesichts der sehr schlechten Börsenstimmung fraglich, ob es schon bald zu einer Fortsetzung der US-Tech-Rally kommen wird. Immerhin: Am Dienstag zeigten sich im NASDAQ-Handel bei den Magnificent Seven-Aktien Erholungstendenzen. So stieg unter anderem die NVIDIA-Aktie letztlich um 3,78 Prozent auf 104,25 US-Dollar, die Microsoft-Aktie um 1,13 Prozent auf 399,61 US-Dollar und die Meta-Aktie um 3,86 Prozent auf 494,09 US-Dollar.
Redaktion finanzen.ch
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