ESG-Trend |
04.01.2021 20:39:00
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Billionen-Trend Nachhaltigkeit: So können Unternehmen von einer vermehrten Nachfrage nach ESG-Investitionen profitieren
Professionelle Anleger richten sich immer mehr auf Nachhaltigkeit aus, wie ein Bericht des Unternehmensnetzwerks PricewaterhouseCoopers zeigt. Von diesem Trend können innovative Firmen wie Facedrive profitieren, aber auch bereits etablierte Konzerne richten sich immer mehr auf ESG-Kriterien aus.
• Facedrive will Nutzung von Fahrzeugen revolutionieren
• US-Tech-Giganten stellen sich ebenfalls auf Nachhaltigkeit ein
Billionenschweres Geschäft mit ESG-Investitionen
Laut eines Berichts des Unternehmensnetzwerks PricewaterhouseCoopers Luxembourg sollen 77 Prozent der institutionellen Investoren bis 2022 keine Anlageprodukte mehr kaufen, die nicht den ESG-Kriterien entsprechen. Dazu zählen die drei nachhaltigkeitsbezogenen Verantwortungsbereiche Umwelt, soziale Verantwortung und eine nachhaltige Unternehmensführung. Das den Kriterien entsprechende Fondsvermögen soll bis 2025 auf mehr als 50 Prozent des gesamten Fondsvermögens in Europa anwachsen, was Berichten von OilPrice.com zufolge fast 8 Billionen US-Dollar entspricht. Und auch wenn Europa hier eine Vormachtstellung innehat, könnte der Trend bald auch in die USA überschwappen, wie das Portal berichtet. Das Potenzial ist dabei enorm: So sollen mehr als 3'000 Anleger mit einem verwalteten Gesamtvermögen von über 110 Billionen US-Dollar Investitionen in ESG-konforme Anlageprodukte unterstützen. Zusätzlich unterstützt eine branchengeführte Gruppe von 70 Mitgliedern nachhaltige Investitionen ebenfalls und weist ein Vermögen von 9 Billionen US-Dollar auf. Genau von diesem Trend profitiert nun Facedrive.
Facedrive krempelt Fahrzeugmarkt umweltfreundlich um
Facedrive, ein Vermittler von Mitfahrgelegenheiten, nutzt etwa nachhaltige Verkehrsmittel, um den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu optimieren. Außerdem setzt das Unternehmen laut Webseite "Menschen und den Planeten an erste Stelle" und richtet sich dementsprechend in allen Geschäftsbereichen nachhaltig aus, was bei ESG-Investoren gut ankommt. Um seine Marktstellung auszubauen und sich etwa gegen Mitweberwerber durchzusetzen, hat das Unternehmen mit Sitz im kanadischen Ontario zwei Strategien ausgearbeitet. Während Uber und Lyft zwar das Taxi-Geschäft in die Knie gezwungen haben, ignorierten sie dabei den Umweltschutz, sodass das als "Ride-Hailing" bezeichnete Geschäft fast 70 Prozent mehr Umweltverschmutzung mit sich bringt als der Personentransport mit Taxis zuvor. Facedrive bot seinen Kunden allerdings als erstes Unternehmen auf diesem Gebiet die Auswahl aus Elektro- und Hybridfahrzeugen. Weiterhin setzt sich der Konzern für das Pflanzen von Bäumen ein, um seinen CO2-Fußabdruck auszugleichen, und steht im engen Austausch mit Städten und Gemeinden, in denen er sein Geschäft betreibt. Außerdem zahlt Facedrive seinen Fahrern einen existenzsichernden Lohn.
Facedrive nimmt den Kampf gegen COVID-19 auf
Mit dem Aufkauf des Fahrzeug-Abonnement-Service Steer, der von der Exelon-Tochter Exelorate ins Leben gerufen wurde, weitet Facedrive seine Position auf dem Fahrzeugmarkt weiter aus. Damit will das Unternehmen die Art und Weise, wie Menschen Fahrzeuge benutzen, grundlegend ändern. So sollen Abonnenten Zugriff auf eine "virtuelle Garage" haben, in der ausschließlich Elektrofahrzeuge und Autos mit geringeren CO2-Ausstößen vorhanden sind. Davon könnte die gesamte Elektrofahrzeugbranche profitieren, wie OilPrice.com berichtet. Doch damit nicht genug: Bereits im August zeigte sich Facedrive in Kauflaune und übernahm das Technologieunternehmen Tally, das sich auf die Vorhersage von Sportergebnissen spezialisiert hat.
Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise veröffentlichte Facedrive mit "TradeSCAN" außerdem ein Bluetooth-Wearable, das zur Kontaktrückverfolgung im Zuge der Pandemie dient. Das als Armband oder Anhänger erhältliche Gadget speichert Risikokontakte, ohne dass ein Smartphone notwendig ist. Mit der Fluggesellschaft Air Canada soll hier nun ein Pilotprojekt gestartet werden, innerhalb dessen Mitarbeiter des Luftfahrtunternehmens mit dem Zubehör ausgestattet werden. Eine Ausweitung auf andere Bereiche des öffentlichen Lebens ist denkbar.
Am Kapitalmarkt scheinen Facedrives Pläne derweil gut anzukommen: Die Aktie des Unternehmens gewann in diesem Jahr bereits um rund 650 Prozent hinzu. Während der Anteilsschein an der Börse in Toronto im Januar noch knapp über 2 Kanadischen Dollar gehandelt wurde, schloss er zuletzt bei 17,25 Kanadischen Dollar (Stand vom 24. Dezember 2020).
Technologieunternehmen wenden ebenfalls ESG-Kriterien an
Aber auch andere, bereits etablierte Unternehmen folgen dem Trend um Nachhaltigkeit und nehmen immer mehr ESG-Kriterien in ihren Geschäftsbetrieb auf. Facebook kündigte etwa an, bis Jahresende alle seine Rechenzentren auf Ökostrom umzustellen. Bereits zuvor galten diese als besonders ressourceneffizient. Auch beim Bau seiner Büros achtet das Unternehmen laut OilPrice.com auf nachhaltige Materialien und fördert Recycling vor Ort. Ähnlich sieht es bei Microsoft aus: Der Software-Konzern setzt auf Nachhaltigkeit und will innerhalb des nächsten Jahrzehnts kohlenstoffnegativ werden. Mithilfe von verschiedenen Tools leistet der Windows-Entwickler anderen Unternehmen außerdem Hilfestellung, sodass diese umweltfreundlicher operieren können - etwa durch das Erheben und Auswerten von Unternehmensdaten. Aber auch beim Konkurrenten Apple stehen erneuerbare Energien ganz oben auf der Prioritätenliste. So wird nicht nur in den Büros und Rechenzentren, sondern auch in den zahlreichen Apple Stores auf der ganzen Welt Ökostrom eingesetzt. Weiterhin verbessert der iPhone-Hersteller seinen CO2-Fußabdruck bei der Produktion: Der durchschnittliche Energieverbrauch wurde hier bereits um 70 Prozent gesenkt. Der führende Suchmaschinenanbieter Google hat das Nachhaltigkeitskonzept ebenfalls verinnerlicht und betreibt Büros und Rechenzentren ebenfalls umweltschonend. Mithilfe von künstlicher Intelligenz kontrolliert der Konzern außerdem den Energieverbrauch und passt diesen automatisiert an. Bei der Entwicklung von umweltfreundlichen Innovationen und Technologien ist der Tech-Gigant ebenfalls ganz vorne mit dabei. Vom Nachhaltigkeitstrend profitiert auch der Elektroautohersteller Tesla. Nicht nur, dass das Unternehmen unter der Führung von Elon Musk mit seinem Hauptgeschäft, der Produktion und dem Verkauf von batteriebetriebenen Fahrzeugen, eine umweltfreundliche Alternative zu benzinbetriebenen Autos mit hohem Emissionsausstoß darstellt. Der Konzern aus Palo Alto ist außerdem im Geschäft mit Solarpanelen und erneuerbaren Energien vertreten.
BlackRock-CEO geht von "grundlegender Umgestaltung des Finanzwesens" aus
Anleger erhoffen sich von ESG-Investitionen vor allem, dass langfristig finanzielle Verluste vermieden werden und es nicht zu Skandalen kommt, die die Renditen wiederum negativ beeinflussen würden. Mit einem steigenden öffentlichen Bewusstsein für Nachhaltigkeit haben auch Themen wie der Klimawandel an den Märkten an Bedeutung gewonnen. Durch die Corona-Krise habe dieser Trend nur noch weiter zugenommen, da eine Vernachlässigung dieser Kriterien im Zuge der Pandemie noch deutlicher sichtbar geworden sei, wie aus dem PwC-Bericht hervorgeht. Auch BlackRock-CEO Larry Fink erkennt die gesteigerte Nachfrage nach ESG-Anlagen, die durch die Klimaproteste der "Fridays-for-Future"-Bewegung im letzten Jahr einen weiteren Aufwärtsschub erhielt und viele große Unternehmen dazu zwang, sich zu positionieren. "Das Bewusstsein ändert sich rapide, und ich glaube, wir stehen am Rande einer grundlegenden Umgestaltung des Finanzwesens", so der Gründer des Vermögensverwalters in einem Unternehmensschreiben.
Redaktion finanzen.ch
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