06.03.2017 18:41:03
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MÄRKTE EUROPA/Kapitalbedarf der Deutschen Bank drückt Börsen
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank von 8 Milliarden Euro ist am Montag bei Anlegern denkbar schlecht angekommen. Bei einem Angebot von fast 700 Millionen neuen Aktien knickte der Kurs der Deutschen Bank um 7,9 Prozent ein - und belastete auch den europäischen Bankensektor sowie den DAX. Dieser schloss 0,6 Prozent tiefer bei 11.958 Punkte. "Bei 12.000 Punkten scheint im Dax zunächst der Deckel drauf zu sein", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Europas Bankensektor verlor 1,2 Prozent.
Für den Kursverlust der Deutschen Bank dürfte auch der niedrige Bezugspreis verantwortlich sein. Für eine neue Aktie müssen Investoren 11,65 Euro zahlen - bei einem aktuellen Deutsche-Bank-Kurs von 17,63 Euro. Den niedrigen Preis führte ein Händler darauf zurück, "dass das Institut die Kapitalerhöhung auf jeden Fall erfolgreich durchziehen will"
.
Bei Analysten kam die neue Strategie der Deutschen Bank dagegen überwiegend gut an. Zum Festhalten an der Postbank merkte die DZ Bank an, ein Verkauf hätte eine hohe Abschreibung zur Folge gehabt. Die Equinet Bank hält die neuen Finanzziele der Deutschen Bank für erreichbar. Morgan Stanley wertet die Dividende von 0,19 Euro je Deutsche-Bank-Aktie für 2016 als Zeichen der Zuversicht des Geldhauses.
Kritisiert wird dagegen der Teilverkauf der Vermögensverwaltung Deutschen Asset Management. Diese habe eine Eigenkapitalrendite von über 30 Prozent, die Deutsche Bank gebe ausgerechnet dieses rentable Geschäft nun teilweise aus der Hand, bemängelte die Bank RBC.
Credit Suisse verloren 4,3 Prozent. Auch die Schweizer Bank könnte noch das Kapital erhöhen müssen, um eine Lücke im Eigenkapital von rund 4 Milliarden Franken zu schließen, sagten Händler.
Europaweit leichte Kursverluste - Rohstoffsektor schwach Nicht nur der DAX, auch die Leitindizes an den meisten anderen europäischen Börsen geben leicht nach. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,5 Prozent auf 3.387 Punkte. Der Rohstoff-Sektor büßte mit 2,2 Prozent deutlich mehr ein. Hier könnten Händlern zufolge die gesenkten Wachstumsziele Chinas als größtem Rohstoffimporteur der Welt belastet haben. Auch die Preise für die Industriemetalle Kupfer, Zink, Blei und Aluminium fielen.
thyssenkrupp waren mit einem Minus von 1,9 Prozent zweitgrößter Verlierer im DAX. Als Grund führten Händler einen Bericht der "Sunday Times" an, wonach die indische Tata Steel immer weniger an einer Fusion mit der Stahlsparte von Thyssenkrupp interessiert sei. Knackpunkt sei die Behandlung der hohen Pensionsverpflichtungen beider Konzerne.
Aktien von Uniper stiegen um 3,4 Prozent. Der Energiekonzern verkauft seinen Anteil am russischen Gasfeld Yushno-Russkoje für 1,75 Milliarden Euro an den österreichischen Ölförderer OMV.
In Paris stiegen Peugeot um 2,7 Prozent. Die Übernahme von Opel für 1,3 Milliarden Euro durch die Franzosen trieb deren Kurs nach oben. Der Analyst David Lesne von UBS sprach angesichts des Kaufpreises von einer "attraktiven Bewertung" von Opel.
In London stiegen Papiere der Aberdeen Asset Management um 4,2 Prozent und Standard Life um 5,7 Prozent. Die beiden britischen Finanzkonzerne wollen fusionieren. Analyst Colm Kelly von der UBS machte Synergien aus, durch die die Kosten beider Beteiligter sinken dürften.
Im Devisenhandel gab der Euro zum US-Dollar leicht nach auf 1,0588. Am Morgen handelte die Gemeinschaftswährung mit 1,0642 Dollar noch auf dem höchsten Stand seit zwei Wochen. Am Euro-Rentenmarkt legen Bundesanleihen leicht zu nach hohen Kursverlusten in der vergangenen Woche. Die Feinunze Gold gab im späten Londoner Handel um 0,6 Prozent auf 1.227 Dollar nach.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.387,46 -15,93 -0,5% +3,0% Stoxx-50 3.100,45 -16,46 -0,5% +3,0% Stoxx-600 373,27 -1,96 -0,5% +3,3% XETRA-DAX 11.958,40 -68,96 -0,6% +4,2% FTSE-100 London 7.350,12 -24,14 -0,3% +2,9% CAC-40 Paris 4.972,19 -22,94 -0,5% +2,3% AEX Amsterdam 503,65 -2,21 -0,4% +4,2% ATHEX-20 Athen 1.717,22 -19,08 -1,1% -1,4% BEL-20 Bruessel 3.687,06 -15,80 -0,4% +2,2% BUX Budapest 33.181,49 -12,32 -0,0% +3,7% OMXH-25 Helsinki 3.759,74 -14,88 -0,4% +2,2% ISE NAT. 30 Istanbul 112.004,79 +1788,18 +1,6% +17,3% OMXC-20 Kopenhagen 905,47 -6,51 -0,7% +2,4% PSI 20 Lissabon 4.660,73 -25,77 -0,6% -1,0% IBEX-35 Madrid 9.804,10 +5,60 +0,1% +4,8% FTSE-MIB Mailand 19.449,85 -214,60 -1,1% +1,1% RTS Moskau 1.110,46 +2,20 +0,2% -3,6% OBX Oslo 620,18 -0,85 -0,1% +0,4% PX-GLOB Prag 1.270,20 +1,84 +0,1% +6,0% OMXS-30 Stockholm 1.575,52 -5,79 -0,4% +3,8% WIG-20 Warschau 2.217,41 -15,57 -0,7% +13,8% ATX Wien 2.791,24 -7,55 -0,3% +6,6% SMI Zuerich 8.664,80 -5,26 -0,1% +5,4%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.26 Uhr Fr, 17:50 % YTD EUR/USD 1,0588 -0,14% 1,0603 1,0553 +0,7% EUR/JPY 120,5997 +0,00% 120,5970 120,92 -1,9% EUR/CHF 1,0710 +0,14% 1,0695 1,0675 -0,0% EUR/GBP 0,8648 +0,18% 0,8633 1,1603 +1,5% USD/JPY 113,90 +0,14% 113,75 114,60 -2,6% GBP/USD 1,2243 -0,31% 1,2281 1,2245 -0,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,13 53,33 -0,4% -0,20 -4,2% Brent/ICE 55,78 55,9 -0,2% -0,12 -3,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.227,43 1.234,70 -0,6% -7,27 +6,6% Silber (Spot) 17,78 17,97 -1,0% -0,19 +11,7% Platin (Spot) 980,30 998,20 -1,8% -17,90 +8,5% Kupfer-Future 2,65 2,69 -1,5% -0,04 +5,7% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
DJG/bek/ros
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March 06, 2017 12:10 ET (17:10 GMT)
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