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19.02.2025 10:03:37

MTU schafft Rekordjahr trotz Triebwerksrückruf - Aktie sackt ab

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MÜNCHEN (awp international) - Der Münchner Triebwerksbauer MTU hat nach dem ersten Jahresverlust seiner Geschichte wieder ein Rekordjahr hingelegt. Der Rückruf tausender Antriebe von Airbus-Jets lastete zwar weiter auf dem Betrieb. Doch unter dem Strich kehrte der Dax-Konzern 2024 klar in die schwarzen Zahlen zurück. Und im Tagesgeschäft verdiente er vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) erstmals mehr als eine Milliarde Euro. Für 2025 setzte der scheidende Vorstandschef Lars Wagner dem Unternehmen am Mittwoch nun noch höhere Ziele als zuletzt.

An der Börse wurden die Neuigkeiten jedoch zunächst mit Kursverlusten von mehr als sechs Prozent quittiert, nachdem Analysten den Mittelabfluss im vierten Quartal bemängelt hatten. Finanzvorstand Peter Kameritsch erklärte dies mit den Aufwendungen für den Triebwerksrückruf. Zuletzt lag die MTU-Aktie noch mit gut fünf Prozent im Minus bei 327,20 Euro und war grösster Verlierer im Dax. Damit wurde das Papier nur noch knapp zwei Prozent teurer gehandelt als zum Jahreswechsel. Im Januar war der Kurs noch auf einen Rekordwert von 350,20 Euro gestiegen.

Im abgelaufenen Jahr steigerte MTU den Umsatz um 18 Prozent auf knapp 7,5 Milliarden Euro, wenn man die Auswirkungen des Triebwerksrückrufs in beiden Jahren herausrechnet. Der um solche und andere Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) stieg um 28 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro.

Unter dem Strich stand ein Gewinn von 642 Millionen Euro nach fast 100 Millionen Verlust im Vorjahr. Damals hatte MTU fast eine Milliarde Euro für den Triebwerksrückruf zurückgestellt und war deshalb in die roten Zahlen gerutscht. Für 2024 sollen die Aktionäre wie bereits angekündigt eine Dividende von 2,20 Euro je Aktie erhalten, 20 Cent mehr als im Vorjahr.

Der MTU-Konzern und sein grösserer US-Partner Pratt & Whitney müssen seit Mitte 2023 rund 3000 Antriebe vom Typ Getriebefan reparieren, die vor allem bei den Airbus-Jets aus der Modellfamilie A320neo zum Einsatz kommen. Diese Airbus-Maschinen sind der meistgefragte Flugzeugtyp der Welt. Die Arbeiten an den Triebwerken dauern mehrere Monate - weil Ersatzteile und Werkstattkapazitäten knapp sind. Laut dem zum RTX-Konzern gehörenden Hersteller Pratt & Whitney stehen deshalb weltweit rund 450 Airbus-Jets am Boden. Denn auch Ersatztriebwerke sind kaum zu bekommen.

MTU-Chef Wagner sieht sein Unternehmen indes auf weiterem Wachstumskurs, auch weil die Nachfrage nach neuen Flugzeugen und Antrieben weltweit boomt. "Wir verzeichnen robustes Ergebniswachstum über alle Bereiche hinweg."

Für 2025 erwartet der Manager nun einen Umsatz von 8,7 bis 8,9 Milliarden Euro - und damit am oberen und unteren Ende jeweils 400 Millionen mehr als im November angekündigt. Grund dafür ist der erstarkte US-Dollar. Der bereinigte operative Gewinn soll deshalb nun um etwa 15 Prozent steigen und damit ebenfalls stärker als bislang in Aussicht gestellt.

Ob MTU diese Ziele erreicht, wird Wagner nicht mehr zu verantworten haben. Der Manager wechselt im Verlauf des Jahres zum weltgrössten Flugzeugbauer Airbus. Dort übernimmt er die Führung des Verkehrsflugzeuggeschäfts - der wichtigsten Sparte des Konzerns. Sein Nachfolger bei MTU wird der frühere Lufthansa-Technik-Chef Johannes Bussmann, der derzeit den Tüv Süd führt. Wann er bei MTU antritt, hängt noch davon ab, wann der Tüv ihn gehen lässt.

Auch MTU-Finanzchef Peter Kameritsch wird den Konzern verlassen. Er übergibt die Führung des Finanzressorts zum 1. Juli an Katja Garcia Vila, die zuletzt die gleiche Funktion beim Autozulieferer Continental hatte.

MTU baut bei den Antrieben für viele wichtige Flugzeugtypen mit und wartet in seinen Reparaturbetrieben auch andere Modelle. Der von Pratt & Whitney und MTU produzierte Getriebefan kommt ausser bei der Airbus-A320neo-Familie auch beim kleineren Airbus A220 und beim E2-Jet des brasilianischen Flugzeugbauers Embraer zum Einsatz.

Auch bei Grossraumjets ist MTU im Geschäft: So baut der Konzern zusammen mit GE Aerospace einen Triebwerkstyp für den Langstreckenjet Boeing 787 "Dreamliner" und einen weiteren für das grösste Modell aus dem derzeitigen Boeing-Angebot, die um Jahre verspätete Neuauflage des Grossraumjets 777, die 777X.

Im Militärgeschäft baut MTU Teile des Triebwerks für den Kampfjet Eurofighter und des Antriebs für den Militärtransporter Airbus A400M. Ausserdem arbeitet das Unternehmen an dem Antrieb für die nächste europäische Kampfflugzeug-Generation FCAS mit.

An Bestellungen herrscht bei dem Unternehmen kein Mangel. Der gesamte Auftragsbestand lag Ende 2024 mit 28,6 Milliarden Euro 17 Prozent höher als ein Jahr zuvor./stw/mne/tih

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