Zölle drohen |
09.10.2024 22:06:00
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NIO-Aktie rutscht zeitweise ab: Handelsstreit zwischen EU und China belastet Markt
Die NIO-Aktie ist kräftig unter die Räder gekommen. Hintergrund ist, dass die EU-Staaten Zölle auf Elektroautos aus China planen.
• Handelsstreit bereitet Sorgen
• NIO-Aktie verliert deutlich
Im September erlebten EV-Aktien in China einen Aufschwung nachdem die chinesische Zentralbank bedeutende Konjunkturmassnahmen angekündigt hatte. Doch inzwischen ist wieder Ernüchterung eingekehrt. So brach beispielsweise die NIO-Aktie am Dienstag an der NYSE um 8,10 Prozent ein und schloss bei nur noch 6,24 Dollar. Im NYSE-Handel am Mittwoch ging es indes um 0,64 Prozent auf 6,28 US-Dollar nach oben.
Analysten dämpfen Erwartungen an NIO
Analysten hatten zuvor vor zu viel Optimismus gewarnt: "Auch wenn es gut ist, geldpolitische Lockerungsmassnahmen zu haben, die unterstützend wirken, muss noch mehr getan werden, um das Wachstum im vierten Quartal zu festigen", erklärte Ken Wong, Spezialist für asiatische Aktienportfolios bei Eastspring Investments Hong Kong Ltd laut "Investing.com". Ausserdem warnte auch Jeffrey Kleintop, dass das "letzte Wort" in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen sei. Der Chef-Anlagestratege bei Charles Schwab bezweifelt, dass die angekündigten Stimulus-Massnahmen die wirtschaftlichen Herausforderungen im Reich der Mitte lösen werden.
Handelskonflikts mit der EU
Hinzu kommt, dass mögliche Zölle auf chinesische EV-Fahrzeuge den angekündigten Konjunkturmassnahmen entgegenwirken könnten. In der EU will man nämlich verhindern, dass der europäische Markt mit billigen E-Autos aus China überschwemmt wird, mit denen lokale Wettbewerber nicht konkurrieren können. Wie "Reuters" unter Berufung auf Daten des Analyseunternehmens JATO Dynamics aus dem Jahr 2023 berichtete, kosten Elektroautos in China im Durchschnitt weniger als die Hälfte dessen, was sie in Europa und den USA kosten.
Chinesische Autohersteller profitieren von einer Reihe von Kostenvorteilen, wie dem Zugang zu Rohstoffen und Batterien vor Ort. Zudem kam eine Untersuchung der EU- Kommission zu dem Ergebnis, dass Peking E-Autos mit Subventionen fördere, die den Markt in der EU verzerrten. Deshalb will die Kommission Zölle von bis zu 45 Prozent auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge ab dem 31. Oktober für fünf Jahre verhängen, wenn keine Einigung erzielt wird.
E-Auto-Zölle: Peking wirft Brüssel Protektionismus vor
Peking wirft Brüssel im Hinblick auf die E-Auto-Zölle Protektionismus vor. Die EU ignoriere Fakten und missachte die Regeln der Welthandelsorganisation. Dennoch betonte China mehrfach, eine Verhandlungslösung anzustreben. Laut "Reuters" hat die chinesische Regierung deshalb den Vorschlag unterbreitet, dass importierte Elektrofahrzeuge, die in China hergestellt werden, zu einem Mindestpreis von 30.000 Euro (32.946 US-Dollar) verkauft werden sollen. Diesen Kompromiss habe die EU jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass es nicht nur um die Preise gehe, die die Autohersteller für ihre in China produzierten EVs verlangen, sondern auch um die Subventionen, die sie für deren Produktion erhalten und die Auswirkungen dieser Unterstützung. Eine Lösung im grössten Handelsstreit zwischen Peking und der Europäischen Union seit einem Jahrzehnt zeichnet sich damit bisher nicht ab.
Redaktion finanzen.ch
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