Konsolidierung erwartet |
16.04.2023 17:11:00
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So steht der NIO-Finanzvorstand zum Preiskampf am Elektroauto-Markt
Nach Teslas mehrmaligen Preissenkungen kommt es am Markt für Elektroautos zu einem "Preiskrieg." NIO-Finanzvorstand Steven Feng sieht in den Preissenkungen einen Hinweis darauf, dass es in China zu viele Autohersteller gibt.
• Auf dem Elektroautomarkt kommt es zu einem "Preiskrieg"
• NIOs CFO Steven Feng steht dem Preiskrieg kritisch gegenüber
Teslas Preispolitik
In naher Vergangenheit kam es bei Tesla des Öfteren zu Preissenkungen. So reduzierte das US-amerikanische Unternehmen bereits im Januar dieses Jahres seine Preise von Neuwagen um bis zu 20 Prozent. Damit kamen die Fahrzeuge in den USA eher für Steuergutschriften infrage und wurden für Kunden somit deutlich erschwinglicher. Käufer, die ihren Tesla Model X Plaid beispielsweise noch Ende 2022 gekauft haben, haben ganze 29'000 US-Dollar "zu viel" bezahlt. Mit den neusten Preissenkungen im März 2023 sollte vor allem die Nachfrage wieder erhöht werden. Dan Ives, Managing Director of Equities bei Wedbush Securities, erklärte gegenüber CNBC per E-Mail, dass das Vorhaben des Unternehmens rund um Elon Musk durchaus auch Früchte trägt: "Die Preissenkungen, die Tesla bereits weltweit vorgenommen hat, haben die Nachfrage um 30 % angekurbelt, und diese jüngste Preissenkung ist ein weiterer kluger Schachzug." Musk selbst erklärte auf dem letzten Investorentag ebenfalls, dass der Wunsch, Besitzer eines Teslas zu sein, "ununterscheidbar von unendlich" sei und dass die Nachfrage "verrückt" werde, wenn das Unternehmen seine Autos erschwinglicher mache.
Auswirkungen auf den Sektor: Preiskampf
Teslas durchaus aggressive Preispolitik hat jedoch erhebliche Auswirkungen auf den Elektroauto-Markt. Mit den sinkenden Tesla-Preisen gerät vor allem die Konkurrenz zunehmend unter Druck, was zu einem regelrechten Preiskampf geführt hat. Nach Tesla senkten damit auch weitere Hersteller ihre Preise. Der chinesische Elektroautohersteller Xpeng reduzierte den Preis seiner beliebten P7-Limousine inzwischen beispielsweise bis zu 13 Prozent, wie EFahrer berichtet. Und auch der US-amerikanische Autohersteller Ford Motors zieht mit Preissenkungen nach. So kostet die Allrad-Version des "California Route 1" mit Extended-Range-Batterie mittlerweile fast 5'600 US-Dollar weniger als zuvor. Beim Mach-E GT Extended Range geht es sogar knapp 6'000 US-Dollar nach unten. Nachdem VW sich zunächst nicht auf einen Preiskampf mit der Konkurrenz einlassen wollte, wie es zumindest noch vor wenigen Wochen hiess, kam es nun kürzlich auch hier zu Preissenkungen. Wie Business Insider in Berufung auf das Handelsblatt berichtet, soll VW im April einen günstigeren Preis für das zweitgünstigste Elektroauto des deutschen Autoherstellers, den VW ID 3 ankündigen. Und dabei soll es noch nicht bleiben. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management, erklärt gegenüber dem Handelsblatt, dass es mit den Preissenkungen unter den deutschen Autoherstellern in Zukunft weiter gehen soll. Tesla habe eine Schockwelle in der Autoindustrie verursacht und deutsche Autokonzerne müssten entweder ihre Kosten reduzieren oder ihre Margenerwartungen senken, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Der chinesische Verband der Automobilhersteller, die China Association of Automobile Manufacturers (CAAM), teilte laut IT-Times in einer Erklärung ausserdem mit, dass seit März dieses Jahres neue Verkaufsförderungsmassnahmen für Automobile und Preissenkungen zu Besorgnis führen. Der CAAM forderte die Automobilhersteller und die lokalen Regierungen auf, den Preiskrieg zu beenden, da er keine langfristige Lösung darstelle und der Automobilmarkt so schnell wie möglich zu einer normalen Ordnung zurückkehren sollte.
Das sagt NIOs CFO zu der Situation am Markt
Zuletzt meldete sich auch der Chief Financial Officer Steven Feng von Tesla-Konkurrent NIO kritisch zu dem derzeitigen Preiskampf auf dem Markt. Feng nach seien die Preissenkungen ein Hinweis darauf, dass es in China zu viele Autohersteller gäbe, wie er gegenüber Bloomberg erklärt. "Wir erwarten, dass die Branche eine tiefgreifende Konsolidierung durchlaufen wird. Es ist fast schon Konsens, dass es in China inzwischen zu viele Autohersteller gibt, aber wir haben nicht vor, irgendjemanden zu kaufen," so Feng.
Redaktion finanzen.ch
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