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11.12.2021 22:16:00
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Tesla-Chef Musk hat duch seinen Umzug nach Texas wohl Milliarden-Betrag an Steuern gespart
Im Frühling 2020 machte Tesla-Chef Elon Musk wieder einmal mit einem Tweet auf sich aufmerksam. Er verkündete, fast all seine physischen Besitztümer zu verkaufen. Doch verfolgte der Elektroautopionier damit einen langfristigen Plan?
• Musk verkauft nach Twitter-Abstimmung Aktien in Milliardenwert
• Umzug von Kalifornien nach Texas bringt steuerliche Vorteile
Im Mai 2020 gab Tesla-Chef Elon Musk via Twitter bekannt: "Ich verkaufe fast alle physischen Besitztümer. Werde kein Haus besitzen." In einem Podcast erklärt Musk, wie Bloomberg berichtet, wenige Tage später, dass Besitztümer einen irgendwie belasteten und so wollte der Milliardär sich von sieben Häusern in Kalifornien trennen. Im Dezember gab er dann bekannt, nach Texas gezogen zu sein - dem Tesla-Chef folgten auch schon bald seine gemeinnützige Stiftung und der Unternehmenssitz des US-Elektroautobauers.
Musk verkauft Immobilien in Kalifornien
Der Verkauf der kalifornischen Immobilien habe es dem Tesla-Chef laut Bloomberg ermöglicht, einen Grund zu finden, warum er nicht mehr in Kalifornien lebt, wo die höchsten Einkommenssteuern des ganzen Landes für Vermögende beheimatet sind. Interessant dabei: Mindestens fünf der Residenzen seien, wie aus Immobilienunterlagen hervorgehe, an Käufer gegangen, die sich Geld von keinem Geringeren als Musk selbst geliehen haben sollen, um den Weg für den Kauf der Immobilien zu ebnen.
Nachdem Musk im Mai 2020 vier seiner Bel Air-Häuser für 62,5 Millionen US-Dollar gelistet hatte, habe der Entwickler Ardie Tavangarian aus Los Angeles laut Bloomberg bekanntgegeben, eine Vereinbarung zum Kauf dieser getroffen zu haben. Die Transaktion sei Mitte Dezember durchgeführt worden und, wie Aufzeichnungen zeigten, sei Musk persönlich als Kreditgeber bei der Transaktion eingetreten. Er habe Tavangarians Unternehmen 62,3 Millionen US-Dollar geliehen, während die Immobilien für 61,9 Millionen US-Dollar verkauft worden seien.
Eine weitere Bel Air-Immobilie sei Bloomberg zufolge im Oktober für 7 Millionen US-Dollar verkauft und ebenfalls von Musk finanziert worden. Der Tesla-Chef habe dem Käufer ein Darlehen in Höhe von 6,7 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt.
Seit 2016 erstmals wieder Aktien verkauft
Musk, der laut Bloomberg Billionaires Index mit einem Vermögen von 267 Milliarden US-Dollar der reichste Mensch der Welt ist (Stand: 7. Dezember 2021), habe seine Steuerbelastung jahrelang sehr gering halten können, indem er seine Tesla-Aktien verlieh, anstatt sie zu verkaufen, berichtet Bloomberg. Eine behördliche Einreichung von Dezember 2020 zeige, dass ihm verschiedene Investmentbanken 515 Millionen US-Dollar geliehen haben. Wobei die Anzahl der Aktien, die er verpfändet habe, vermuten lasse, dass er sich möglicherweise weitere Milliarden geliehen habe. Tesla-Aktien verkauft hatte Musk zuletzt im Jahr 2016 - bis zu seiner Twitter-Umfrage im November. "Das ist eine ziemlich versierte Planungstechnik, weil Sie sich für immer Geld leihen können und, wenn Sie es richtig machen, einen Wert extrahieren können, der für Sie nicht steuerpflichtig ist", zitiert Bloomberg Daren Shaver, Senior Counsel bei Hanson Bridgett in San Francisco. "Dafür fallen Zinsen an, aber das ist billiger als der Steuersatz."
Twitter-Umfrage
Im November dieses Jahres startete der Tesla-CEO dann eine Umfrage auf Twitter. Er befragte seine Fangemeinde auf der Social-Media-Plattform, ob er zehn Prozent seines Aktienpakets verkaufen sollte, um dafür Steuern zu zahlen, denn diese werden, weil er weder Gehalt noch Boni erhält, erst fällig, wenn er Kursgewinne durch den Verkauf seiner Anteilsscheine realisiert. Dabei versprach Musk, das Ergebnis des Votums zu akzeptieren und dem Wunsch der Community nachzukommen. Die Mehrheit (57,9 Prozent) der Twitter-User, die an der Abstimmung teilnahmen, stimmte mit "Ja" ab und so trennte sich Musk bis zum 24. November bereits von Tesla-Aktien im Wert von fast zehn Milliarden US-Dollar.
Umzug bringt steuerliche Vorteile
Nun da Musk Tesla-Aktien im Wert von mehreren Milliarden Dollar verkauft hat, ist die Besteuerung also besonders wichtig geworden. Berechnungen von Bloomberg News zufolge habe der Umzug von Kalifornien nach Texas dem Tesla-Chef bisher möglicherweise mehr als eine halbe Milliarde Dollar an Kapitalertragsteuern eingespart - und bis Musk die vollen zehn Prozent seiner Tesla-Beteiligung, wie zuvor auf Twitter angekündigt, verkauft habe, könnte er allein durch den Umzug weit über zwei Milliarden US-Dollar an Steuern einsparen. "Seine früheren Aktivitäten konzentrierten sich auf den Versuch, Kalifornien zu verlassen", zitiert Bloomberg Daren Shaver, Senior Counsel bei Hanson Bridgett in San Francisco. "Das könnte Teil seines Masterplans sein." Denn in Texas sieht die Lage anders aus. Der Bundesstaat erhebt keine staatliche Einkommens- oder Kapitalertragsteuer für Einzelpersonen und so kann Musk sein Imperium dort weiter aufbauen.
Redaktion finanzen.ch
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