Nach GameStop-Hype |
26.02.2021 21:05:00
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Tipps fürs Geldverdienen: So können Neuinvestoren laut Cramer erfolgreich am Markt sein
Die letzten Wochen waren geprägt von Nachrichten rund um eine neue Anleger-Generation, die mithilfe von Broker-Apps auf den Aktienmarkt strömt. Für diese neuen Investoren hat Börsenexperte Jim Cramer einige Tipps zusammengestellt.
• Cramer will Börsenneulingen mit 7 Regeln dabei helfen, bessere Anleger zu werden
• Wichtig, sich nicht vom Revolutionsgedanken leiten zu lassen
Das Thema GameStop rund um die Schar neuer Kleinanleger, die sich über das Reddit-Forum "WallStreetBets" zusammenfand und zu Käufen des schwächelnden Spiele-Einzelhändler absprach, war in den letzten Wochen in aller Munde. Denn nicht nur schafften es die neuen Investoren den Kurs der GameStop-Aktie innerhalb kürzester Zeit in schwindelerregende Höhen zu katapultieren, gleichzeitig wurden mehrere Hedgefonds gezwungen, ihre massiven Shortpositionen bei GameStop aufzugeben, was den Kurs noch weiter befeuerte.
Schnell war in den Medien von einem Kampf zwischen David und Goliath die Rede, von den Kleinen, die den ganz Großen eins auswischen, einer Art Revolution der Kleinanleger. Genau hier setzt Börsenkenner und CNBC-Moderator Jim Cramer an: "Wenn die Dinge biblisch werden, dann muss man vorsichtig werden", warnte er in seiner Sendung Mad Money.
Zahlreiche Kleinanleger strömen an den Aktienmarkt
Der Sturm auf GameStop-Aktien hat vor allem eines gezeigt: Immer mehr Kleinanleger strömen an den Aktienmarkt. Begünstigt wird dieser Trend durch Broker-Apps wie Robinhood, die neue Investoren durch gebührenfreies Trading anlocken. Doch auch wenn viele Anleger im Zuge von WallStreetBets vielleicht an den Markt gekommen sind, um es den Hedgefonds zu zeigen, sollten sie nach Meinung Cramers nicht vergessen, dass dies auch einige Risiken birgt. Schließlich hat sich auch die GameStop-Aktie von ihrem Höchststand bei rund 483 US-Dollar wieder deutlich entfernt. Anleger, die zu spät ein- und dann wieder ausgestiegen sind, haben also ein dickes Minus in ihren Depots verzeichnet.
Aus diesem Grund hat Jim Cramer den Börsen-Neulingen einige Regeln mit an die Hand gegeben, die dabei helfen sollen, ihnen langfristig zu Gewinnen zu verhelfen. Schließlich gebe es seiner Meinung nach nur einen einzigen Grund, an den Aktienmarkt zu kommen, nämlich "um Geld zu verdienen".
Cramers 7 Regeln für Börsenneulinge
Die erste Regel besagt, dass Anleger die Aktien finden sollten, die es verdienen langfristig zuzulegen. Die zweite Regel zügelt die Revolutionäre schon etwas. So gehe es laut Cramer am Aktienmarkt nicht darum, andere Marktteilnehmer zu verdrängen oder zu bekämpfen. "Es gibt keine Steinschleuder wie bei David und Goliath. Es gibt nur einen Knopf, den man drückt, um Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Es geht nicht darum den Knopf vom Hedgefonds kaputt zu machen […]. Weg mit den Steinschleudern, her mit den Jahresbilanzen, den Quartalsbilanzen und den Transkripten von Konferenzschaltungen".
Die dritte Regel beschäftigt sich mit den Emotionen, die am Markt herrschen. Da der Aktienmarkt durch Menschen gelenkt wird, wird er zwangsläufig auch durch Gefühle beeinflusst. Wer lernt diese Gefühle zu lesen, der kann Chancen ergreifen, die sich dadurch auftun: "Die Walmart-Aktie kommt unter Druck, weil Amerika vielleicht wieder öffnet? - Chance!".
Die nächste Regel besagt, dass sich die Anleger nicht darauf verlassen sollten, dass die US-Regierung bei Verlusten am Aktienmarkt zur Hilfe eilt. Hier spielt Cramer darauf an, dass im Zuge der Rally der GameStop-Aktie die Broker Robinhood und Trade Republic den Kauf von weiteren Titeln zeitweilig unmöglich machten. Anlegern war es nur noch möglich ihre Anteile am Einzelhändler zu verkaufen, was den Kurs natürlich unter Druck brachte. Diese zeitweiligen Restriktionen sollen nun Thema einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus werden, wo auch die größere Frage im Raum steht, wie der Aktienmarkt für Kleinanleger zugänglicher gemacht werden kann. Finanzministerin Janet Yellen hatte jedoch bereits gegenüber dem TV-Sender ABC zu verstehen gegeben, dass die Kurs-Achterbahn zunächst keine sofortigen Konsequenzen nach sich ziehen würde. Und auch Cramer geht davon aus, dass es sich bei dem GameStop-Thema nicht um eine Priorität für Yellen handele und Kleinanleger, die Verluste davon getragen haben, nicht darauf zählen sollten, dass sie von der Regierung Geld zurück bekommen würden.
In der fünften Regel warnt Cramer, dass Börsenneulinge sich kein Geld über Broker leihen sollten, um Aktien zu kaufen: "Ich bin nun schon mittlerweile 40 Jahre an der Börse aktiv und fast jedes einzelne systemische Problem an den Märkten, mit denen wir immer wieder kämpfen, beginnt mit zu hohen Schulden".
Als vorletzten Tipp hält Cramer die revolutionären Börsenneulinge dazu an, stets einen kühlen Kopf zu bewahren: "Revolutionäre lassen sich schnell zu etwas hinreißen. Vor allem wenn sie einem Anführer folgen. Einem Anführer, den sie nicht kennen." Es entstehe vielleicht der Eindruck, dass es um mehr ginge als das Kaufen und Verkaufen von Aktien. Hier sind die Revolutionäre nur zu gewillt auf jemanden zu hören, der seine Hausaufgaben gemacht habe. Doch hier warnt Cramer: "Glauben Sie mir, diese Leute scheren sich nicht um Sie. Alles, was sie wollen, ist, dass Sie weitermachen, damit sie weiter Geld verdienen". Es sei daher wichtig, für sich selbst zu denken und sich ein eigenes Bild zu machen. Hier würden insbesondere die Finanzberichte mit ihrer Fülle an Informationen helfen, um dauerhaft ein besserer Investor zu werden.
Mit der letzten Regel schließt Cramer schließlich wieder den Kreis zur ersten Regel: Es gehe darum Unternehmen zu finden, die gut laufen und in der Zukunft sogar noch besser laufen dürften. Auch wenn man als Anleger die Motivation hat, nicht nur Geld zu verdienen, sondern dabei auch noch etwas Gutes zu tun, ist dies möglich, wenn man in die richtigen Unternehmen investiert. Laut Cramer könnten Unternehmen den Druck hin zur Verbesserung der Klimabilanz oder der sozialen Verhältnisse nicht länger ignorieren. Wenn sie schließlich die Arbeitskräfte finden wollen, die sie benötigen um im Wettbewerb zu bestehen, dann müssen sie auch bessere Bedingungen schaffen.
Redaktion finanzen.ch
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