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Intel in der Krise 13.10.2022 21:16:00

Zwei Jahre nach Ende der Partnerschaft: Intel will Apple als Kunden zurückgewinnen

Zwei Jahre nach Ende der Partnerschaft: Intel will Apple als Kunden zurückgewinnen

Mehr als zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass Apple-CEO Tim Cook im Rahmen der WWDC-Entwicklerkonferenz das Ende der Partnerschaft mit Intel verkündete und die Fertigung seiner eigenen Chips ankündigte. Die Trennung hat der Chiphersteller noch immer nicht verwunden.

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• Apple sagt sich 2020 von Intel-Chips los
• Intel hofft weiterhin, Apple zurückzugewinnen
• Bringen Preisverhandlungen zwischen Apple und TSMC Intel zurück ins Spiel?

Für Intel kam es sicher einer Hiobsbotschaft gleich, als der iKonzern Apple im Juni 2020 offiziell das Ende der langjährigen Partnerschaft mit Intel verkündete. Sie hatte im Jahr 2005 begonnen und im Laufe der Zeit einige Höhen und Tiefen erlebt. Am Ende der Beziehung war der Chiphersteller jedoch nicht ganz unschuldig. So soll sich der Tech-Konzern geweigert haben, Chips für iPhones herzustellen, was letztlich den iKonzern auf die Idee brachte, nicht nur für seine Smartphones, sondern generell eigene Chips herzustellen. Wie Intel-CEO Pat Gelsinger im Interview mit "Axios" im Februar 2021 zugab, sei dies Apple auch sehr gut gelungen: "Apple hat entschieden, dass sie einen besseren Chip herstellen könnten als wir. Und, wissen Sie, die haben einen wirklich guten Job gemacht." Schon damals gab sich der Chef hoffnungsvoll, Apple eines Tages als Kunden zurückgewinnen zu können, wenn er es schaffe "einen besseren Chip zu erschaffen, als sie es selbst tun könnten."

Intel gibt auch 2022 die Hoffnung nicht auf, Apple zurückzugewinnen

Der Apple-Chip Silicon feierte seit seiner Einführung grosse Erfolge und ist mittlerweile in fast jedem Mac-Produkt verbaut, lediglich das Mac Pro enthält noch einen Intel Xeon Prozessor. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch dieser Chip eines Tages durch den eigenen Apple-Prozessor ersetzt wird. Und doch hat Intel die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben, den iKonzern eines Tages doch wieder zu seinen Kunden zählen zu können. Das machte jüngst Michelle Johnston Holthaus, Executive Vice President von Intels Client Computing Group, im Rahmen des Intel Innovation Events deutlich, wie AppleInsider mit Verweis auf Ian Cutress berichtet. So habe Holthaus gesagt, dass Intel "niemals aufgeben wird, wenn es darum geht, Apple als Kunden zurückzugewinnen."

Apple im Clinch mit TSMC über Preiserhöhung

Zwar ist es in absehbarer Zeit sicherlich unwahrscheinlich, dass Apple von den eigenen Silicon-Chips wieder zu Intel-Prozessoren wechseln dürfte, allerdings könnte der Halbleiterhersteller versuchen, sich als Auftragsfertiger beim iKonzern ins Gespräch zu bringen. Denn dieser setzt aktuell insbesondere auf den taiwanesischen Platzhirsch TSMC. Mit diesem steckt Apple jedoch offenbar in schwierigen Preisverhandlungen, wie Extreme Tech mit Verweis auf das taiwanesische Nachrichtenportal Economic Daily News berichtet. So wolle der Chip-Riese eine Preiserhöhung von sechs bis neun Prozent bei Halbleitern durchsetzen, um steigende Kosten durch Inflation und höhere Energiepreise auf die Kunden umzulegen. Allerdings lägen die Preise der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company schon jetzt rund 20 Prozent über denen der Konkurrenten, was der technischen Überlegenheit des Konzern geschuldet sei.

Dieses Argument habe Apple angesichts der Preiserhöhung angebracht und sich offenbar geweigert, diese zu zahlen. Nun ist es jedoch so, dass die beiden Unternehmen eine Art Symbiose miteinander eingegangen sind. Wie TSMCs Jahresbericht von 2021 offenbart, hätte ein einziger Kunde 26 Prozent des Umsatzes des Chipherstellers und damit nahezu 14,8 Milliarden US-Dollar ausgemacht. Auch wenn der iKonzern hier nicht namentlich erwähnt wird, kann davon ausgegangen werden, dass es sich dabei um Apple handelt. Auf der anderen Seite würde sich für Apple die Suche nach einem alternativen Halbleiterfertiger schwierig gestalten - oder würde in diesem Fall Intels grosse Stunde schlagen?

Intel durch Chips Act als US-Unternehmen im Vorteil

Ein weiterer Faktor dürfte für den US-Konzern sprechen, eben weil es sich um ein Unternehmen aus den USA handelt und sich die Nation mit dem im Juli beschlossenen Chips Act unabhängiger von ausländischen Halbleiterfertigern machen will. Zwar will auch TSMC künftig eine Fabrik in Arizona hochziehen, der wichtigste Standort des Tech-Riesen bleibt jedoch Taiwan, wo erst jüngst politische Konflikte mit der Volksrepublik China wieder hochkochten.

Wie TechSpot mit Bezug auf UDN schreibt, hätte Apple mittlerweile Einsicht gezeigt, was die Preiserhöhung TSMCs angeht, die Auseinandersetzung zeigt jedoch, dass auch diese Kooperation letztlich auf tönernen Füssen steht. Intel kann also weiter hoffen, dass Apple eines Tages doch noch als Kunde zurückkehrt.

Redaktion finanzen.ch

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