Verschiedene Gründe |
24.03.2018 19:51:00
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Darum bleiben die Tesla Model 3-Bestellungen hinter den Reservierungen zurück
Eine Analyse von Bernstein Research ergab, dass rund 70 Prozent der Reservierungsinhaber die erste Möglichkeit, einen Model 3 zu bestellen, nicht wahrgenommen haben.
Geringe Umsetzung der Reservierungen
Toni Sacconaghi Junior, Analyst bei Bernstein Research, gab am Montag seine Ergebnisse zu den umgesetzten Model 3-Reservierungen bekannt: Nicht einmal 30 Prozent der Model S- und X-Besitzer, die Reservierungen erworben hatten, setzten ihr Einkaufsrecht direkt um, als Autohersteller Tesla diese Gruppe von Reservierungsinhabern bezüglich einer Fahrzeugbestellung kontaktierte.
"Wenn dies zutrifft, wäre diese Taktrate wesentlich schlechter als in unserer Umfrage vom Juli 2017 vorhergesagt wurde, die darauf hinwies, dass bis zu 69 Prozent der S/X-Besitzer mit Vorbehalt ihr Model 3 wahrscheinlich/sehr wahrscheinlich entgegen nehmen würden", erläuterte Sacconaghi in seinem Schreiben. Inzwischen scheint sich das Blatt also gewendet zu haben, denn offensichtlich haben 70 Prozent ihr zuvor reserviertes Einkaufsrecht nicht sofort in Anspruch genommen. Immerhin haben 55 Prozent der Tesla-Mitarbeiter, die einen Model 3 reserviert hatten, das Fahrzeug bei der ersten sich bietenden Möglichkeit gekauft.
Was viele vom Sofortkauf abhält
Der Bernstein-Analyst weist daraufhin, dass die mangelnden Bestellungen nach Reservierung weniger von Desinteresse als von tiefer greifenden Faktoren herrühren. Sacconaghi nennt in seinem Schreiben drei Gründe, welche für die zurückhaltenden Bestandskunden ausschlaggebend gewesen sein könnten: Zum einen fehle es schlicht noch an vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten. Denn aktuell ist der Model 3 ausschließlich für 49.000 US-Dollar zu haben - das lässt sich derzeit nicht variieren. Das von Elon Musk versprochene, massenmarkttaugliche Basismodell für 35'000 US-Dollar und beispielsweise eine Allrad-Konfiguration lassen noch auf sich warten. Möglicherweise interessieren sich einige Kunden für diese Möglichkeiten und ergreifen deshalb nicht direkt die erste Kaufmöglichkeit.
Zum anderen vermutet Sacconaghi, dass Tesla schlicht und einfach einen falschen Zeitpunkt erwischt haben könnte, als der Konzern die verbindliche Bestellung oferrierte. Denn einige Besitzer üben sich vermutlich noch in Geduld, bis alle Zahlungen ihres aktuellen Tesla-Modells getilgt wurden oder sie ihr Fahrzeug verkaufen konnten.
Des Weiteren fehlt derzeit eine weitere Möglichkeit, erklärt der Analyst: Es ist durchaus denkbar, dass einige der Bestandskunden ihre Reservierung solange zurückhalten, bis für den Model 3 Leasingoptionen zur Verfügung stehen.
Hoffnungsträger Model 3?
Es ist weitläufig bekannt, dass der Model 3 als Hoffnungsträger des Elektroauto-Pioniers Tesla gilt, mit dem der Massenmarkt erreicht werden soll. Doch die Auslieferungen verzögern sich, immer lauter werden zudem kritische Stimmen zur Verarbeitung des Model 3. Zuletzt fiel ein vernichtendes Urteil nach einer Testfahrt. Allgemein sind die Meinungen offenbar gespalten: So ließen Deutsche Autobauer einen Model 3 extra für Testzwecke übermäßig teuer einfliegen, um sich ihre eigene Meinung bilden zu können. Echte und überzeugte Tesla-Fans werden sich wohl kaum von solchen Schlagzeilen beeindrucken lassen.
Nachdem die zweite Gruppe Reservierungsinhaber bedient ist, wendet sich Tesla nun an Neukunden, die einen Model 3 reserviert haben, berichtet die Wirtschaftsseite "MarketWatch". Es bleibt daher abzuwarten, ob diese ihre erste Chance eines Erwerbs direkt ergreifen und einen Model 3 bestellen oder ebenfalls auf beispielweise weitere Konfigurationsmöglichkeiten warten werden. Schlussendlich könnte es also gut sein, dass der Verkauf von Teslas Model 3 weiterhin noch etwas Zeit bedarf, bis er bei Bestands- und Neukunden gleichermaßen angelaufen sein wird.
Theresa Holz / Redaktion finanzen.ch
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