"Rattengift" |
22.05.2024 21:17:00
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Fondsmanager kritisiert wiederaufgeflammten Meme-Aktienrausch bei AMC und GameStop
Die Rückkehr des Meme-Investors Roaring Kitty, der massgeblich an der Hype-Rally der GameStop-Aktie Anfang 2021 beteiligt war, hat einen neuen Hype rund um die Zockerpapiere ausgelöst. Fondsmanager Cole Smead hält dies einfach nur für die Dummheit junger Leute.
• Neuer Hype um Meme-Aktien ausgebrochen
• Fondsmanager Cole Smead übt scharfe Kritik an Meme-Anlegern
Das Kräftemessen im Januar 2021 zwischen professionellen Leerverkäufern und organisierten Kleinanlegern dürfte den meisten Marktteilnehmern noch gut in Erinnerung sein. Im Rahmen dieses Shortselling-Kriegs hatten sich viele private Kleinanleger über Reddit und andere Internet-Foren organisiert - entweder um die Leerverkäufer zu bekämpfen oder einfach nur aus Angst, temporäre Kurssprünge zu verpassen - und mit konzertierten Käufen die Kurse von stark geshorteten Aktien, wie etwa der des US-Videospielhändlers GameStop, künstlich in die Höhe getrieben. Damit sorgten sie bei einigen Hedgefonds, die auf fallende Kurse spekuliert hatten und daher auf dem falschen Fuss erwischt wurden, für hohe Verluste bis hin zum Beinahe-Ruin.
Anschliessend folgte jedoch eine Phase der Ernüchterung - einhergehend mit teils immensen Kursverlusten bei den Meme-Aktien. Doch jüngst erfreuen sich diese Zockerpapiere wieder enormer Beliebtheit. Angetrieben von der Rückkehr des berühmten WallStreetBets-Investors Roaring Kitty setzte in dieser Woche eine unglaubliche Rally ein: Auch wenn es keine nennenswerten Unternehmensneuigkeiten von GameStop gab, reichte die Rückkehr von Roaring Kitty aus, um die Aktie am Montag um 74,46 Prozent und am Dienstag um 61,74 Prozent in die Höhe zu treiben. Und auch weitere Meme-Aktien schossen im Fahrwasser der GameStop-Aktie nach oben. So kletterte der Aktienkurs der angeschlagenen Kino-Kette AMC am Montag um satte 78,35 Prozent und am Dienstag um weitere 32,76 Prozent nach oben, bevor am Mittwoch Gewinnmitnahmen einsetzten.
Roaring Kitty ist zurück
Auslöser des wiederaufgeflammten Meme-Rauschs ist die unerwartete Rückkehr des bedeutenden Reddit-Users Keith Gill, der online unter dem Namen Roaring Kitty bekannt ist. Es war seine optimistische Analyse zu GameStop, welche die Reddit-Community r/WallStreetBets 2021 auf die Aktie aufmerksam gemacht hatte. Am Montag, den 13. Mai, hat er nun seinen ersten Social-Media-Beitrag auf X seit drei Jahren veröffentlicht.
- Roaring Kitty (@TheRoaringKitty) May 13, 2024
Obwohl auf dem geposteten Beitrag kaum mehr als eine sitzende Person, die einen Videospiel-Controller in der Hand hält, zu sehen ist - ein Hinweis auf GameStop und die Videospielbranche? - verbreitete sich die Nachricht über die Rückkehr von Roaring Kitty schnell in relevanten Foren - verbunden mit der Hoffnung auf eine erneute Hochphase der GameStop-Aktie. Im Anschluss postete Gill noch einige Kurzvideos, die ebenfalls Meme-Charakter aufweisen.
Dummheit junger Leute
Doch es gibt auch sehr kritische Stimmen: So hat Fondsmanager Cole Smead den Hype um Meme-Aktien in einer CNBC-Sendung als "Glücksspiel" abgekanzelt. "Man muss bedenken, dass es sich um junge Leute handelt, um vierzigjährige Leute wie mich, die offen gesagt einfach dumme Dinge tun", kritisierte der CEO von Smead Capital Management.
Mit den Worten "des leider verstorbenen, grossen Charlie Munger" sagte Smead, die Daytrader würden "einfach Rattengift zu sich nehmen". Der im letzten Jahr verstorbene Vize von Börsenlegende Warren Buffett hatte den Begriff "Rattengift" verwendet, um Kryptowährungen zu kritisieren.
Jim Cramer rät von Meme-Aktien ab
Mit dieser Einstellung steht Cole Smead nicht alleine da. Auch "CNBC"-Moderator Jim Cramer hat vor einem Investment in die Meme-Aktien gewarnt: "Wenn ich sehe, dass der Meme-Aktienwahn wieder überhandnimmt, angeführt von GameStop und AMC, muss ich Sie daran erinnern, dass das irrational ist," argumentierte er am Dienstag in seiner Sendung "Mad Money". "Es ist unmöglich, dass diese Aktien von sich aus solch hohe Niveaus erreichen", zeigte sich Cramer überzeugt. Anlegern riet er deshalb, sich von den beiden Papieren zu trennen.
Redaktion finanzen.ch
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