Mehr Reserven gesammelt |
05.08.2019 22:02:00
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Google zieht an Apple vorbei: Es gibt einen neuen Cash-König

Für geraume Zeit war der Techriese Apple das Unternehmen mit dem weltweit höchsten Barbestand. Doch nun hat ein anderer Milliardenkonzern die Spitze erklommen.
• Grossinvestor Carl Icahn hat Aktienrückkauf und Dividendenzahlungen forciert
• Google ist der neue Cash-König: Kein Konzern hat mehr Finanzreserven
Für mehr als zehn Jahre verfügte Apple über den grössten Cashbestand aller börsennotierten Unternehmen. Doch ein aktivistischer Investor zwang den iKonzern, seinen Geldberg zu reduzieren.
Weniger Cash dank Icahn
Carl Icahn ist ein unbequemer Investor. Das bekamen in der Vergangenheit bereits Börsengrössen wie eBay und AIG zu spüren, in deren Geschäftsbelange sich der 83-jährige Milliardär vehement einmischte. Und auch der Techriese Apple geriet ins Visier des Grossinvestors: Immer wieder forderte Icahn einen grösseren Aktienrückkauf durch Apple, da er den Aktienkurs des Unternehmens dramatisch unterbewertet einschätzte. Dies thematisierte Icahn unter anderem in einem offenen Brief, den er direkt an Apple-CEO Tim Cook schrieb.
Apple reagierte auf die Ansagen des Grossinvestors, wie zuvor bereits die Handelsplattform eBay, die infolge der Einflussnahme von Icahn PayPal abspaltete und als eigenständiges Unternehmen an die Börse brachte. Die Apple-Führungsriege legte ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm auf und zahlte an die Anteilseigner eine Dividende. Die Konsequenz: Apple schloss das abgelaufene Geschäftsquartal mit Reserven von 102 Milliarden Dollar ab - nachdem allein durch den Rückkauf eigener Aktien im abgelaufenen Quartal 21 Milliarden Dollar an Anteilseigner zurückflossen.
Google ist neuer Cashking
Infolge der Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen konnte Apple seine Barmittelbestände von dem Rekordwert bei 163 Milliarden Dollar Ende 2017 so stark reduzieren, dass inzwischen ein anderer Unternehmensriese zum neuen Cashking gekrönt wurde: Die Alphabet-Tochter Google.
Wie die "Financial Times" berichtet, haben sich Googles Finanzreserven entgegengesetzt entwickelt und sind im abgelaufenen Quartal um 20 Milliarden Dollar auf insgesamt 117 Milliarden Dollar gestiegen.
Anders als Apple spart Google seine Barreserven, statt sie an die Anteilseigner auszuschütten, um neue Märkte zu erschliessen. Das bringt auch Kritik mit sich: "Im Allgemeinen funktionieren diese Versuche, sich mit neuen Initiativen neu zu erfinden, nicht", zitiert die "FT" Walter Price, Portfoliomanager bei Allianz Global Investors. "Ich wünschte, sie würden den Aktionären mehr Geld zurückgeben und weniger verschwenden."
Der Internetkonzern hat auf die Unzufriedenheit auf Anlegerseite nun reagiert und ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm angekündigt. 25 Milliarden Dollar will der Konzern aufwenden, um Class-C-Aktien zurückzukaufen. Finanzchefin Ruth Porat betonte aber im Rahmen der Bilanzvorlage auch, dass sich Anleger auf steigende Ausgaben - unter anderem für zusätzliche Mitarbeiter im Cloud-Geschäft, bei YouTube sowie beim maschinellen Lernen - einstellen müssten. Geld, das also nicht an die Alphabet-Aktionäre zurückfliesst, dessen Verwendung die Finanzreserven von Google aber dennoch senken dürfte.
Redaktion finanzen.ch
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