Erwartungen übetroffen |
16.01.2025 11:08:00
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Richemont-Aktie zweistellig höher: Richemont verzeichnet starkes Wachstum im Weihnachtsquartal
Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont hat den Umsatz im Weihnachtsquartal klar gesteigert.
Im dritten Quartal 2024/25 (per Ende Dezember) stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro, wie Richemont am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen legten die Verkäufe ebenfalls um 10 Prozent zu. Analysten hatten beim organischen Wachstum im Durchschnitt einen Rückgang von 0,7 Prozent erwartet. Den Umsatz hatten sie lediglich bei 5,59 Milliarden Euro gesehen.
Es sei das umsatzstärkste Quartal aller Zeiten, so Richemont weiter. Die Regionen Nord- und Südamerika (+22%), Europa (+19%), der Nahe Osten und Afrika (+21%) sowie Japan (+19%) verzeichneten ein zweistelliges Wachstum. Und der Rückgang in der grössten Region Asien-Pazifik (-7%) verlangsamte sich - trotz einer weiterhin schwachen Nachfrage in China.
In Festlandchina, Hongkong und Macau ging der Umsatz denn auch um 18 Prozent zurück. Die meisten anderen asiatischen Märkten legten zu, einschliesslich eines zweistelligen Wachstums in Korea.
Uhrenbereich schrumpft langsamer
Mit Blick auf die Bereiche zeigte sich das Schmuckgeschäft mit der Vorzeigemarke Cartier weiterhin stark (+14% auf 4,50 Mrd EUR), während es im Uhrengeschäft mit Marken wie IWC harzte (-8% auf 867 Mio). Damit sei es von Oktober bis Dezember zu einer Verbesserung aller Geschäftsbereiche gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 gekommen, so Richemont. Die Uhrenverkäufe waren im ersten Halbjahr mit -17 Prozent noch deutlich stärker zurückgefallen.
Die vier Schmuckhäuser der Gruppe - Buccellati, Cartier, Van Cleef & Arpels und Vhernier - hätten von Neuheiten profitiert, die insbesondere während der Festtage erfolgreich gewesen seien, hiess es weiter. Der stärkste Wachstumsbeitrag kam aus Amerika und Europa.
Der Bereich "Sonstige", der Mode, Accessoires und Lederwaren umfasst, wuchs um 11 Prozent auf 782 Millionen Euro.
Alle Vertriebskanäle legen zu
Insgesamt verzeichneten alle Vertriebskanäle von Richemont einen Anstieg der Umsätze, wobei der Detailhandel (+11%) einen Anteil an den Verkäufen von über 70 Prozent ausmachte. Die Umsätze im Online-Einzelhandel (+18%) machten lediglich rund 7 Prozent aus.
Mit dem starken dritten Quartal legte der Umsatz in den ersten neun Monaten 2024/25 um 3 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro zu. In Lokalwährungen ergibt sich ein Plus von 4 Prozent. Dabei verwies Richemont aber auch auf anhaltende Investitionen.
Die Nettoliquidität des Konzerns erreichte Ende Dezember 7,9 Milliarden nach 6,8 Milliarden Ende 2023.
YNAP ist Geschichte
Die Online-Tochter YNAP ist in der Rechnung weiter als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert. Anfang Oktober hatte Richemont - nach langer Käufer-Suche und dem gescheiterten Farfetch-Deal - den Verkauf von YNAP an die Münchner Plattform Mytheresa angekündigt. Die Genfer beteiligen sich an der Käuferin, mussten aber auch rund 1,2 Milliarden abschreiben. Der Abschluss wird im ersten Halbjahr 2025 erwartet, Richemont wird dann früheren Angaben zufolge 33 Prozent an Mytheresa halten.
Auf der digitalen Plattform YNAP werden Kleider und Accessoires von bekannten Luxusmarken wie Bottega Veneta, Dolce&Gabbana oder Gucci verkauft. In dem Bereich ging der Umsatz im dritten Quartal 2024/25 um 14 Prozent zurück und in den ersten neun Monaten um 15 Prozent.
Gewinnzahlen publiziert Richemont zum dritten Quartal nicht. Einen Ausblick für das Gesamtjahr 2024/25 gab Richemont wie üblich ebenfalls nicht.
Richemont-Aktien springen nach starkem Weihnachtsquartal in die Höhe
Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont starten am Donnerstag mit einem Kursfeuerwerk in den Handel. Der Schmuck- und Uhrenhersteller hat im Weihnachtsquartal deutlich mehr teure Produkte verkauft als das von Analysten erwartet worden war. Vom guten Abschneiden profitieren an der Börse auch die Titel der Swatch Group.
Für die Papiere von Richemont geht es via SIX zeitweise um 16,36 Prozent auf 161,80 Franken aufwärts. Damit setzen die Papiere den guten Lauf des Börsenjahres 2024 fort, während dem sie sich um fast einen Fünftel verteuert hatten. Im Sog von Richemont rücken die Konkurrenzpapiere von Swatch am Berichtstag um 8,2 Prozent vor, während der Gesamtmarkt (SMI) mit 0,7 Prozent im Plus tendiert.
Mit dem von der Schmucksparte getriebenen Wachstum, das massiv über den Erwartungen lag, hat Richemont die Analysten und Investoren auf dem falschen Fuss erwischt: "Shine bright like a diamond", "Fröhliche Weihnachten" oder "A strong beat" titelten Analysten in ihren Kommentaren. Der Konzern habe mit dem Ausweis zum Weihnachtsquartal die Erwartungen "zerschlagen", heisst es auch im Papier des Analysehauses Bernstein.
Im Schmucksegment habe Richemont mit einem Plus von 14 Prozent die Konsenserwartungen (AWP-Konsens: +3%) bei weitem übertroffen, hält Bernstein-Analyst Luca Solca fest. Und auch im Geschäft mit Luxusuhren habe sich die Nachfrage nicht ganz so verhalten entwickelt wie befürchtet. Der Umsatz in dieser Sparte ging zwar um 8 Prozent zurück, die Analystengemeinde hatte aber einen Einbruch von 14 Prozent erwartet.
Das überraschend starke Wachstum im höhermargigen Schmuckgeschäft dürfte positive Auswirkungen auf die Profitabilität des Konzerns haben, hält Jon Cox von Kepler Cheuvreux fest. Cox zufolge war die Absatzentwicklung insbesondere in Europa völlig unterschätzt worden. Doch auch die Regionen Amerika und Mittlerer Osten hätten sich besser als erwartet entwickelt. In China bleibt das Marktumfeld dagegen "herausfordernd", wie Richemont selbst in der Mitteilung vom Donnerstagmorgen ausführte.
Richemont habe die Erwartungen im wichtigsten Quartal des Jahres dank eines saisonal bedingt besseren geografischen Mix (Umsatzanteil Amerika höher, Asien tiefer) und besseren Produktmix (Umsatzanteil Schmuckmarken höher, Uhrenmarken tiefer) deutlich übertroffen, so Patrik Schwendimann von der ZKB. Allerdings sei die Weihnachtssaison auch in früheren Jahren speziell gewesen, weshalb dies noch nicht als neuer Trend gesehen werden könne, mahnt Schwendimann.
Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel verweist zudem auf die stark gestiegenen liquide Mitteln. Dies zeige, dass es dem Unternehmen möglich sei, höhere Umsätze in Gewinne umzumünzen.
ys/mk
Genf (awp)
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