Gewinn gesunken |
08.02.2024 16:36:00
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Uniliever-Aktie trotzdem fest: Unilever mit Gewinnrückgang
Nach einem Umsatzrückgang im vierten Quartal hat Unilever im Jahr 2023 einen Gewinnrückgang verzeichnet, der allerdings nicht so schlimm ausfiel wie befürchtet.
Der anglo-niederländische Konzern meldete für 2023 einen Nettogewinn von 6,49 Milliarden Euro, verglichen mit 7,64 Milliarden Euro im Jahr zuvor und einem Analystenkonsens von 6,23 Milliarden Euro. Der Umsatz sank von 60,07 Milliarden Euro im Vorjahr auf 59,6 Milliarden Euro, was vor allem auf Währungseffekte und Nettoveräusserungen zurückzuführen ist. Erwartet wurde ein Rückgang auf 60,04 Milliarden Euro.
Im vierten Quartal sank der Umsatz zwar um 3 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro, verglichen mit einem Konsens von 14,28 Milliarden. Das entsprach auf vergleichbarer Basis aber einem Wachstum von 7 Prozent, 6,8 Prozentpunkte davon trugen höhere Preise bei, den Rest höhere Volumina.
Das bereinigte Betriebsergebnis - eine der bevorzugten Kennzahlen des Unternehmens, bei der aussergewöhnliche und andere einmalige Posten ausgeklammert werden - belief sich für das Gesamtjahr auf 9,9 Milliarden Euro, verglichen mit 9,68 Milliarden im Vorjahr und der Konsensschätzung von 9,88 Milliarden Euro.
Der Konzern startet ein Aktienrückkaufprogramm von 1,5 Milliarden Euro, das im zweiten Quartal beginnen soll.
Für 2024 kündigte Unilever ein bereinigtes Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent an. Das Verhältnis von Preissteigerungen und einem Absatzplus soll dabei "ausgewogener" sein als 2023.
Unilever rechnet mit langsamerem Wachstum
Mit Blick auf das neue Jahr zeigt sich Konzernchef Hein Schumacher jedoch nur vorsichtig optimistisch. So dürfte sich der Umsatzanstieg im neuen Jahr verlangsamen, wie der Hersteller von Produkten wie Ben&Jerry's-Eis, Knorr-Fertigsuppen und Dove-Seife am Donnerstag in London mitteilte. Mit der jüngsten Entwicklung zeigte sich Schumacher unzufrieden: "Unsere Wettbewerbsfähigkeit bleibt enttäuschend und die Gesamtleistung muss verbessert werden."
Schumacher will mehr Potenzial aus dem Produktangebot herauskitzeln und hatte dazu eine neue Strategie bekannt gegeben.
Wie das Unternehmen mitteilte, dürfte der Erlös bereinigt um Wechselkurseffekte in diesem Jahr um drei bis fünf Prozent zulegen. Die operative Marge soll leicht steigen, sofern sich die Inflation bei den Rohstoffpreisen normalisiert und die Produktivität wie erhofft wächst.
Schumacher will dazu die 30 wichtigsten Marken des Konzerns stärker in den Fokus rücken. Diese seien für drei Viertel des Konzernumsatzes verantwortlich, hiess es zur Erklärung. Diese Schlüsselnamen sollen auch im laufenden Jahr verstärkt beworben werden. Zu dem seit Oktober bekannten Massnahmenpaket gehört auch die Neubesetzung der Führungsebene.
Die Strategie scheint allmählich aufzugehen: Im abgeschlossenen Jahr wuchs der bereinigte Umsatz noch um sieben Prozent, nachdem Unilever vor allem im Schlussquartal die Absatzmengen wieder stabilisieren und dadurch auch die Marge festigen konnte. Dabei entwickelten sich vor allem die Drogerie-Segmente "Beauty and Wellbeing" sowie "Personal Care" mit Marken wie Dove, Rexona und Axe besser als der Rest. Wegen ungünstiger Wechselkurse und Effekten aus dem Verkauf von Unternehmensteilen rutschte der Erlös aber um 0,8 Prozent auf 59,6 Milliarden Euro ab.
Der bereinigte operative Gewinn zog zwar um 2,6 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro an. Doch unter dem Strich verdiente Unilever jedoch wegen höherer Finanzierungskosten und Steuern nur 7,1 Milliarden Euro und damit 13,7 Prozent weniger als im Vorjahr.
Branchenkenner Edwardes Jones von der kanadischen Bank RBC zeigte sich von der Entwicklung nicht komplett überzeugt. Zwar seien die Ergebnisse und auch der Ausblick mehr oder weniger erwartungsgemäss ausgefallen. Die Wettbewerbsfähigkeit von Unilever sei allerdings noch verbesserungswürdig.
In London gewinnen Unilever-Papiere zwischenzeitlich 4,02 Prozent auf 40,59 GBP.
FRANKFURT (Dow Jones)
LONDON (awp international)
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