Draghi sei dank |
08.07.2017 18:18:46
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Die Deutsche Bank setzt plötzlich auf den Euro - mit kurioser Begründung
Bei der Prognose zur Entwicklung des Euro hat sich die Deutsche Bank nicht mit Ruhm bekleckert. Entgegen aktueller Entwicklungen setzte das Finanzhaus lange Zeit weiter auf eine schwache Gemeinschaftswährung. Doch nun sieht alles anders aus.
Parität und weniger - oder doch nicht?
2015 hatte Saravelos noch verkündet, der Euro werde 2017 nicht mehr als 0,85 US-Dollar wert sein. Als die Prognose nicht eintraf, ruderte der Experte zurück und traute dem Euro nun doch 0,95 US-Dollar zu. Doch von einem Szenario, das den Euro im Aufwärtstrend sieht, wollte Saravelos nichts wissen: Die jüngste Prognoseanpassung sah für die Europäische Gemeinschaftswährung bis Ende 2017 einen Absturz auf 1,03 Dollar vor - 2018 rechnete der Deutschbanker dann mit Parität, bevor es für den Euro bis auf 0,95 Dollar nach unten gehen würde.
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Jetzt informierenDoch entgegen den Prognosen wurde der Euro stärker statt schwächer. Allein in diesem Jahr hat die Währung zum Greenback von 1,05 auf aktuell 1,14 Dollar zulegt. Dabei ging es insbesondere in den vergangenen Wochen kräftig aufwärts. Eine Entwicklung, die wohl auch der Deutsche Bank-Experte nun nicht mehr ignorieren kann, zumal inzwischen zahlreiche Kollegen bei anderen Finanzhäusern auf die Seite der Euro-Optimisten gewechselt sind. Saravelos hat in seiner aktuellen Euro-Prognose nicht mehr nur das Kursziel angepasst, sondern setzt nun sogar ganz auf einen Aufwärtstrend des Euro zum Dollar.
180 Grad-Wende
"All change to our EUR/USD view" heißt der vielsagende Report, den der Deutsche Bank-Experte nun veröffentlicht hat. Im Rahmen dessen geht Saravelos nun von einem Euro-Anstieg auf mindestens 1,16 Dollar aus - bis zum Jahresende. Auch für 2018 traut der Devisenprofi der Europäischen Gemeinschaftswährung mehr zu: Unter der Voraussetzung, dass keine "existenzielle Euro-Krise" einsetzt, dürften Kurse von 1,03 Dollar - bei diesem Wert hatte der Euro sein Jahrestief erreicht - auf absehbare Zeit nicht mehr zu sehen sein.
Mario Draghi als Auslöser der Kehrtwende
Warum Saravelos das Lager der Euro-Pessimisten verlassen und dem Euro gegenüber nun deutlich positiver eingestellt ist, begründet der Experte mit einer Rede des EZB-Chefs Mario Draghi. Dieser hatte jüngst Hinweise darauf geliefert, dass die Europäische Zentralbank doch schneller als gedacht aus ihrer ultralockeren Geldpolitik aussteigen könnte. Draghi sprach von einer "graduellen Anpassung" der Politik der Währungshüter. Darüber hinaus hatte er sich zuversichtlich für das Wachstum im Euroraum und - in geringerem Maße - für die Inflationsentwicklung gezeigt.
Der Euro reagierte mit einem Kurssprung auf die Aussagen des EZB-Chefs, die Hoffnung auf eine weniger lockere Geldpolitik hatte zudem für starken Auftrieb bei den Kapitalmarktzinsen gesorgt.
Eine Tatsache, die wohl auch der Devisenexperte der Deutschen Bank nun nicht mehr ignorieren konnte.
Redaktion finanzen.ch
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