Theorie des gröseren Narren |
27.06.2022 21:26:00
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Krypto-Kritiker Bill Gates lehnt auch NFTs ab
Bill Gates übte in der Vergangenheit bereits mehrfach Kritik an Kryptowährungen wie Bitcoin & Co. Nun schiesst der Unternehmer auch gegen NFTs.
• NFTs ohne Mehrwert für die Welt
• "Winterperiode" am Markt
Warnung vor Krypto-Hype
Der Microsoft-Mitgründer Bill Gates machte sich in der Vergangenheit nicht verdächtig, ein Fan des Bitcoins zu sein. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur "Bloomberg" im Jahr 2021 warnte der Unternehmer Anleger davor, sich vom Hype um die digitalen Münzen blenden zu lassen. Dies war kurz nachdem Tesla-CEO Elon Musk bekanntgab, dass der E-Autohersteller 1,5 Milliarden US-Dollar in das Krypto-Urgestein Bitcoin investierte. "Ich glaube, dass sich Menschen in diese Manien einkaufen, die nicht so viel Geld übrig haben, also ich bin nicht bullish für den Bitcoin und mein genereller Gedanke ist, dass, wenn Sie weniger Geld als Elon haben, sollten Sie wahrscheinlich aufpassen", so Gates gegenüber Bloomberg. Dennoch sei er grundsätzlich positiv gegenüber Digitalwährungen eingestellt, erklärte er weiter. Gegen die nach Marktkapitalisierung grösste Kryptowährung spreche aber, dass deren Mining-Prozess einen erheblichen Energieaufwand mit sich bringe. Ausserdem bemängelte er die Anonymität bei Bitcoin-Transaktionen, da dadurch Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ermöglicht würden.
"Bitcoin trägt nichts zur Gesellschaft bei"
In einer Reddit-Fragerunde bestätigte der Co-Vorsitzender der Bill & Melinda Gates Foundation seine kritische Haltung gegenüber dem Bitcoin vor kurzem. Ein Nutzer fragte Gates, ob er in die Digitalwährung investiert sei.
"Ich besitze keine", antwortete der Unternehmer. "Ich mag es in Dinge zu investieren, die einen wertvollen Output generieren. Der Wert von Unternehmen wird dadurch bestimmt, wie sie tolle Produkte herstellen. Der Wert von Krypto wird nur dadurch bestimmt, was jemand anderes bereit ist dafür auszugeben, anders als bei anderen Investments, trägt dies also nichts zur Gesellschaft bei."
NFTs basieren auf "Theorie des grösseren Narren"
Auf einer Konferenz des Online-Portals "TechCrunch" schoss der IT-Veteran nicht nur gegen Bitcoin & Co., sondern liess auch an dem jüngsten Trend um Non-Fungible Token (NFT) kein gutes Haar. Gegenüber Redakteur Darrell Etherington stellte Gates den Nutzen der digitalen Sammelobjekte in Frage. Im Hinblick auf die beliebten "Bored Ape"-NFTs, die Abbildungen von mithilfe eines Algorithmus generierten Cartoon-Affen darstellen, scherzte Gates, dass "teure Digital-Bilder von Affen die Welt offenbar immens verbessern" würden. "Ich bin an Anlageklassen gewöhnt, wie z. B. an einen Bauernhof, der eine Produktion hat, oder an ein Unternehmen, das Produkte herstellt", betonte der Unternehmer. Digitale Assets wie NFTs basieren aber "zu 100 Prozent auf der Theorie des grösseren Narren", so Gates. Diese Theorie besagt, dass eine Anlage - ob nun Aktie oder Token - zu einem späteren Zeitpunkt zu einem höheren Preis verkauft werden kann. Damit fände sich also ein "grösserer Narr", der sogar bereit ist, einen noch höheren Preis zu bezahlen.
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Anschliessend betonte er aber, dass er nicht in digitale Anlagen investiert sei und weder auf steigende, noch auf sinkende Kurse wette.
Korrekturphase nach hohen Bewertungen
Darüber hinaus äusserte sich die IT-Grösse im Interview auf den "TechCrunch Sessions: Climate 2022" zur derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung. So ändern sich die konjunkturellen Grundbedingungen in einer Geschwindigkeit, die er noch nie erlebt habe. Zukünftig dürften die deutlich zu hohen Bewertungen seit dem Corona-Crash im Frühjahr 2020 jedoch deutlich korrigieren - und ins andere Extrem wechseln. "Wir werden einige Jahre lang durch eine Winterperiode gehen", ist sich Gates sicher.
Auf die Frage, welche Innovationen nötig seien, um die Folgen des Klimawandels abzumildern, forderte der Ex-Microsoft-Chef erschwingliche Abschwächungsmassnahmen, die auf die jeweiligen Anwendungsfälle genau zugeschnitten sein müssen. Wichtig sei ausserdem, diese an den Orten einzusetzen, an denen sie den grössten Nutzen haben, darunter etwa in Afrika.
Redaktion finanzen.ch
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