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Zuversicht 10.10.2023 21:16:00

"Bald kommt die 3,5-Tage-Woche": Warum JPMorgan-Chef Jamie Dimon von den Möglichkeiten der KI-Technologie begeistert ist

Während einige Analysten den derzeitigen Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) für eine Blase halten und vor einem Einstig in KI-Aktien wie NVIDIA warnen, ist Jamie Dimon, Chef der US-Bank JPMorgan, schier begeistert von der KI-Technologie. Er erwartet grosse Veränderungen, unter anderem in der Arbeitswelt.

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• Dimon erwartet dank KI eine verbesserte Arbeitsproduktivität
• Dimon: Stellenstreichungen werden durch neue Arbeitsplätze kompensiert
• Auch im gesundheitlichen Bereich erwartet Dimon große Verbesserungen

Jamie Dimon ist schon seit 2005 der CEO von JPMorgan, der größten Bank der USA und gilt als ein exquisiter Kenner der internationalen Finanzmärkte. Entsprechend große Beachtung finden stets seine Einschätzungen zur gegenwärtigen Börsenlage sowie auch seine Prognosen zu künftigen Entwicklungen. Zuletzt äußerte sich der 67-Jährige zu den Aussichten der KI-Technologie und zeichnete dabei ein äußerst positives Bild.

Dimon erwartet wegen KI erhebliche Effizienzverbesserungen

Dimon ist der Ansicht, dass KI-Anwendungen das Leben der Menschen in vielerlei Hinsicht verbessern werden. Ein wichtiger Bereich, in dem die neue Technologie viel zum Positiven bewegen dürfte, sei das Arbeitsleben. So gab er im Interview mit "Bloomberg TV" die Prognose ab, dass die nachfolgende Generation "wahrscheinlich 3,5 Tage in der Woche arbeiten" müsse, die gegenwärtige 5-Tage-Woche werde dagegen in den kommenden Jahrzehnten zunehmend verschwinden. Als Grund nennt der Banker einen erheblichen Produktivitäts- und Effizienzzuwachs, der durch die flächendeckende Adaption von fortschrittlichen KI-Technologien erreicht werde. Eine Goldman Sachs-Studie kommt zu einem ähnlichen Ergebnis und betont die durch KI verbesserte Arbeitsproduktivität, die das globale BIP in den kommenden Jahren um bis zu sieben Prozent steigern dürfte.

Dimon: Verschiebungen statt Entlassungen

Auch JPMorgan setzte voll auf KI-Programme. Dimon betont, dass die Investitionen der Bank in KI "einen enormen Mehrwert" bringen werden und in den Bereichen Forschung, Handel, Kundenservice und anderen Funktionen eingesetzt würden. Auf die Frage, ob die Technologie wahrscheinlich einige Arbeitsplätze in der Bank ersetzen wird, antwortete er, dass dies "natürlich" der Fall sein wird, aber dass "Technologien immer Arbeitsplätze ersetzen". Die erwähnte Goldman Sachs-Studie rechnet denn auch damit, dass 300 Millionen Arbeitsplätze wegen KI-Anwendungen gestrichen werden könnten. Dimon relativiert jedoch anschließend die vermeintlichen Stellenstreichungen und unterstreicht die Tatsache, dass es statt vollständigen Ersetzungen eher zu Verschiebungen bei Arbeitsplätzen kommen werde. Die Bank stelle weiterhin jährlich etwa 30'000 Mitarbeiter ein und viele der entlassenen Mitarbeiter würden an neue Standorte und in neue Funktionen innerhalb des Unternehmens versetzt werden. Dimon sieht Home Office-Trend kritisch

Der JPMorgan-Chef ist allerdings nicht der Ansicht, dass die 3,5 Arbeitstage künftig stets von zu Hause aus erledigt werden. Allgemein gilt Dimon als scharfer Kritiker des Trends hin zum Home Office, besonders bei höheren Angestellten in Führungspositionen forderte er nach den ersten Wellen der COVID-19-Pandemie schon im September 2020 eine schnelle Rückkehr in die Bürogebäude. Im April 2023 rief JPMorgan in einem Memo die Managing Directors der Bank dazu auf, fünf Tage pro Woche im Büro zu arbeiten. "Ich weiß nicht, wie man eine Führungspersönlichkeit sein kann, die für ihre Mitarbeiter nicht vollständig erreichbar ist", äußerte sich Dimon gegenüber dem britischen Wirtschaftsmagazin The Economist. Der JPMorgan-Chef ist indes nicht der einzige CEO eines großen US-Konzerns, der der Entwicklung zum Home Office kritisch gegenübersteht, beispielsweise forderte auch Tesla-CEO Elon Musk mehrfach seine Mitarbeiter dazu auf, an ihre Arbeitsplätze ins Büro zurückzukehren.

Dimon: "Unsere Kinder werden 100 Jahre alt"

Dimon sieht die Vorteile der KI jedoch keineswegs nur auf den beruflichen Bereich beschränkt, vielmehr erwartet er dank der neuen Technologie auch für die Gesundheit der künftigen Generationen große Verbesserungen. "Ihre Kinder werden 100 Jahre alt werden und dank der Technologie keinen Krebs haben", meint Dimon, der selbst einen 2014 diagnostizierten Kehlkopfkrebs mit Erfolg besiegte. KI werde Dimons optimistischer Einschätzung zufolge somit nicht nur mehr Freizeit für kommende Generationen ermöglichen, sondern auch das gesundheitliche Wohlbefinden dank einer verbesserten Diagnose und Behandlung von Krankheiten ermöglichen.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Anja Niedringhaus/AP,PopTika / Shutterstock.com,Jemal Countess/Getty Images for Time,Den Rise / Shutterstock.com

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