Krise |
14.01.2025 20:23:36
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Boeing-Aktie im Minus: Boeing fällt noch weiter hinter Airbus zurück
Ein Zwischenfall und Qualitätsmängel haben den US-Flugzeugbauer Boeing in seiner jahrelangen Krise 2024 noch weiter zurückgeworfen.
An der Börse kamen die Neuigkeiten schlecht an: An der NYSE gibt die Boeing-Aktie zeitweise 1,86 Prozent auf 167,39 US-Dollar ab. In den vergangenen fünf Jahren ist sie um rund die Hälfte billiger geworden.
Airbus hatte Boeing schon im Jahr 2019 als weltgrössten Flugzeugbauer abgelöst, als die Behörden nach dem Absturz zweier Mittelstreckenjets vom Typ Boeing 737 Max ein weltweites Startverbot für Boeings meistgefragten Flugzeugtyp verhängt hatten.
Seither steuerte der Hersteller immer tiefer in die Krise. Anfang 2024 brach schliesslich aus einer 737 Max im Flug ein türgrosses Rumpfteil heraus. Die US-Luftfahrtbehörde FAA verschärfte ihre Aufsicht und verbot Boeing, die Produktion des Typs weiter hochzufahren. Auch bei den Grossraumjets 777 und 787 "Dreamliner" kämpft Boeing seit längerem mit teuren Problemen. Im Herbst legten schliesslich die Beschäftigten die Produktion mit einem Streik rund sieben Wochen lahm.
Zwar bestellen Fluggesellschaften weiterhin neue Flugzeuge bei Boeing. An die Zahlen von Airbus kam der US-Konzern aber nicht mehr heran. Im vergangenen Jahr sammelte Boeing Aufträge über 569 Passagier- und Frachtjets ein. Nach Abzug von Stornierungen waren es jedoch nur noch 377 Stück. Airbus kam hingegen brutto auf 878 Neubestellungen. Nach Abzug von Stornierungen waren es noch 826 Maschinen.
Entsprechend weit klaffen die Auftragsbücher auseinander. Boeing kam zum Jahreswechsel auf offene Bestellungen über 6245 Jets. Bei Airbus lag der Auftragsbestand mit 8658 Maschinen fast um 40 Prozent höher. Während Boeing vor allem unter hausgemachten Fehlern leidet, kämpfen beide Hersteller seit dem Ende der Corona-Pandemie mit angespannten Lieferketten. Triebwerkshersteller und andere Zulieferer kommen der hohen Nachfrage nach modernen und sparsameren Flugzeugen kaum hinterher.
Was Boeings Probleme für die hauseigenen Finanzen bedeuten, will der Konzern mit seinen Jahreszahlen am 28. Januar veröffentlichen. Analysten rechnen für 2024 mit dem sechsten Verlustjahr in Folge. Das Management hatte sich schon Anfang vergangenen Jahres keine eigene Prognose zugetraut. Im Sommer übernahm schliesslich Kelly Ortberg die Konzernführung von Dave Calhoun. Der neue Chef bereitete Anleger und Mitarbeiter im Herbst auf eine noch längere Durststrecke vor.
/stw/he
ARLINGTON (awp international)
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