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Liquiditätsniveau zu hoch 06.03.2022 17:11:00

Daily Journal Annual Meeting: Berkshire-Vize Charlie Munger mit Rundumschlag zu China, Bitcoin & Inflation

Daily Journal Annual Meeting: Berkshire-Vize Charlie Munger mit Rundumschlag zu China, Bitcoin & Inflation

Bei der Jahresversammlung des Daily Journal Mitte Februar äusserte sich Berkshire Hathaway-Vize Charlie Munger zu Themen wie China, Bitcoin und der Inflation und übte erneut Kritik an Anlegern, die den Aktienmarkt für schnelle Gewinne nutzen wollen.

BYD
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• Charlie Munger mit ablehnender Haltung zum Daytrading
• Berkshire-Vize hätte gerne Steuer auf kurzfristige Gewinne
• Munger nach wie vor gegen Kryptowährungen

Berkshire Hathaway-Vize Charlie Munger zeigt sich bei den Hauptversammlungen des Investmentvehikels meist zurückhaltend und überlässt das Sprechen seinem Partner, Starinvestor Warren Buffett. Bei der von Yahoo Finance veranstalteten Jahresversammlung des Daily Journal, wo er Präsident des Verwaltungsrates ist, tat er nun jedoch seine Meinung zu einigen Themen am Aktienmarkt kund.

Mungers Kritik am Daytrading

Bei der Jahresversammlung des Daily Journal bekräftigte Investmentlegende Charlie Munger seine Abneigung gegenüber dem Daytrading und erklärte, dass manche Menschen den Aktienmarkt wie eine Spielhalle nutzen würden und dieser so zu "einer idealen Spielsalonaktivität" würde. Der 98-Jährige erklärte, wenn er "Diktator für einen Tag" wäre, würde es "eine Art Steuer" auf kurzfristige Gewinne geben, die die Liquidität am Aktienmarkt verringern würde und das trennen würde, was er als "Ehe" bezeichnet. Damit meint er, dass Investoren, die sich auf kurzfristige Gewinne konzentrieren, und Investoren, die langfristigen Reichtum aufbauen wollen, ihr Geld an derselben Börse anlegen.

Die Investmentlegende erklärte, dass das Liquiditätsniveau als er jung war viel geringer gewesen sei. "Als ich an der Harvard Law School war, haben wir selten 1 Million Aktien an einem Tag gehandelt; Jetzt handeln wir Milliarden", so Munger gegenüber Becky Quick von CNBC. "Wir brauchen keinen so liquiden [Aktienmarkt]." Seiner Meinung nach habe das derzeitige Liquiditätsniveau "elende Exzesse und Gefahren für das Land" geschaffen. Der Berkshire-Vize verglich die enormen Geldbeträge, die jeden Tag bewegt werden, mit "Menschen, die sich auf einer Party betrinken" ohne über die Folgen nachzudenken.

Munger über China, Bitcoin, ETFs und Inflation

Daneben äusserte sich Charlie Munger bei der Jahresversammlung des Daily Journal auch zu anderen Themen, wie zu Berkshire Hathaways grosse Bargeldreserven, China-Investments, Kryptowährungen, Indexfonds und der Inflation.

Auf die Frage nach Berkshire Hathaways grossen Bargeldreserven antwortete Munger: "Der Grund, warum wir nicht kaufen, ist, dass wir zu den Preisen, die wir zu zahlen bereit sind, nichts kaufen können. So einfach ist das. Andere Leute treiben die Preise in die Höhe, und ein Grossteil der Käufe wird nicht von den Leuten getätigt, die wirklich darauf aus sind, die Unternehmen zu besitzen."

Hinsichtlich der Investments in chinesische Aktien wie BYD und Alibaba, erklärte Munger, dass China eine grosse moderne Nation sei. "Wir haben etwas Geld in China investiert, weil wir dort mehr Wert in Bezug auf die Stärke des Unternehmens und die Preissicherheit erhalten als in den USA.", so Munger in Bezug auf das Alibaba-Investment des Daily Journals.

Auch in Sachen Kryptowährungen verteidigte Munger erneut seinen Standpunkt. Er bereue es nicht, nicht in Kryptos wie Bitcoin & Co. investiert zu haben, sondern sei stolz darauf, diese gemieden zu haben. Er bezeichnete die digitalen Coins als eine Art Krankheit und gab China mit seinem Krypto-Verbot recht: "Ich wünschte, sie wären sofort verboten worden. Ich bewundere die Chinesen dafür, dass sie es verboten haben; ich denke, sie hatten recht, und wir hatten unrecht, es zu erlauben", so Munger.

Kritisch äusserte sich Munger auch zu Indexfonds. Deren Anbieter und Indexverantwortliche hätten zu viel Macht gewonnen und so sieht er eine Machtverschiebung, die die Welt zum Schlechteren ändere: "Wir haben einen neuen Haufen von Herrschern, und das sind die Leute, die die Aktien der Indexfonds wählen", so Munger. Etwa 20 Prozent des US-Aktienmarktes befänden sich inzwischen im Besitz von Indexfonds.

Eine Gefahr sieht Charlie Munger auch in der Inflation. "Die Probleme, die auf uns zukommen, könnten schlimmer sein als die, mit denen Volcker zu tun hatte, und schwieriger zu beheben sein.", verlautete Munger und bezog sich damit auf den sogenannten Volcker-Schock von 1979/80, als die US-Notenbank die Zinsen schliesslich auf mehr als 20 Prozent anhob.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Kent Sievers / Shutterstock.com

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