Betrug bei Apple |
13.11.2022 16:27:00
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Gestohlene Teile zurück verkauft: Ehemaliger Apple-Angestellter gibt jahrelangen Millionenbetrug zu
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Jahrelang soll Dhirendra Prasad bei Apple ein Betrugsschema aufrecht erhalten haben, das den Konzern mehrere Millionen US-Dollar kostete.
• Rückkauf über Mittäter
• Gefängnisstrafe von mehr als 20 Jahren möglich
Ehemaliger Apple-Mitarbeiter bekennt sich des Betrugs schuldig
Ein Ex-Mitarbeiter des iPhone-Herstellers Apple bekannte sich Anfang November schuldig, seinen ehemaligen Arbeitgeber mithilfe eines Betrugsschemas um Millionenbeträge gebracht zu haben. Dhirendra Prasad, der zwischen 2008 und 2018 bei Apple beschäftigt war, war die meiste Zeit seines Engagements als Einkäufer in der globalen Service-Lieferkette des Tech-Giganten tätig, wie es in einem Schreiben der US-Staatsanwaltschaft des Northern District of California heisst. Zu seinen Hauptaufgaben soll demnach der Kauf von Komponenten und Dienstleistungen von externen Anbietern gezählt haben.
Millionenverlust für Apple
Wie Prasad vor dem Bezirksgericht des Distrikts gestand, nahm er bereits seit 2011 Schmiergelder an, erstellte falsche Rechnungen und stahl Komponenten aus Apples Lagerbeständen. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen im Jahr 2018 soll er Apple damit einen Verlust in Höhe von mehr als 17 Millionen US-Dollar beschert haben, so die Staatsanwaltschaft.
Rückkauf der Teile über Komplizen
Unterstützung erhielt Prasad dabei durch seine Mittäter Don M. Baker und Robert Gary Hansen. Baker und Hansen leiten dem Bericht zufolge Unternehmen, mit denen Apple Geschäfte tätigte. So schickte Prasad im Jahr 2013 gestohlene Motherboards aus dem Besitz von Apple an Bakers Firma CTrends. Dieser liess die Teile in Einzelkomponenten zerlegen, die wiederum an Apple verkauft wurden - mitsamt Rechnungen. Den bezahlten Betrag teilten Prasad und Baker dann unter sich auf. 2016 versendete Prasad ausserdem Komponenten aus Apples Lagerbestand an Hansens Unternehmen Quality Electronics Distributors. Hansen packte die Komponenten um, während Prasad dafür Bestellungen bei Quality Electronics Distributors einreichte. Die bestellten Teile wurden dann wieder an Apple zurückgeliefert, ebenfalls mit Rechnungen, die der iKonzern bezahlte. Auch hier teilten sich die Beiden den Erlös.
Baker und Hansen wurden ebenfalls separat angeklagt und gaben ihre Beteiligung zu.
Schäden in Millionenhöhe durch Steuerhinterziehung
Darüber hinaus gab Prasad zu, sich der Steuerhinterziehung schuldig gemacht zu haben. So hat er Zahlungen von Hansen direkt an seine Gläubiger übermittelt. Mithilfe einer Briefkastenfirma stellte er ausserdem Scheinrechnungen an CTrends aus, die Bakers Zahlungen an Prasad verschleiern sollten. Ausserdem konnte Baker damit Hunderttausende von US-Dollar an ungerechtfertigten Steuerabzügen geltend machen. Bei der US-amerikanischen Bundessteuerbehörde IRS sollen dadurch Schäden in Höhe von mehr als 1,8 Millionen US-Dollar entstanden sein.
Urteil um Apple-Betrug im März erwartet
"Prasad bekannte sich in einem Fall der Verschwörung zum Post- und Telekommunikationsbetrug unter Verstoss gegen 18 U.S.C. § 1349, 18 U.S.C. § 1341 und 18 U.S.C. § 1343 schuldig, worauf eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis steht", heisst es in dem Schreiben der Staatsanwaltschaft. "Ausserdem bekannte er sich in einem Fall der Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten unter Verstoss gegen 18 U.S.C. § 371 schuldig, worauf eine Höchststrafe von fünf Jahren steht." Das genaue Strafmass steht aber noch nicht fest. Bezirksrichterin Beth L. Freeman hat die Anhörung zum Urteil gegen den ehemaligen Apple-Mitarbeiter auf den 14. März 2023 festgelegt. Bis dahin bleibt Prasad auf freiem Fuss.
Redaktion finanzen.ch
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