Börsenpläne |
14.04.2024 14:22:00
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Microsoft-Partner im Fokus: Cybersecurity-Experte Rubrik plant Börsengang
Der Cybersecurity-Anbieter Rubrik, der 2021 eine beträchtliche Investition von Microsoft erhalten hat, plant nun den nächsten Schritt in seiner Unternehmensgeschichte: Der Datenverwalter will sich der Riege der börsennotierten Unternehmen anschliessen.
• Börsengang in Planung
• Microsoft gehört zu Geldgebern
Fokus auf Cybersicherheit
In Zeiten, in denen Bedrohungen durch Cyberangriffe für Unternehmen, Regierungen und auch Privatpersonen zu einer immer größeren Bedrohung werden, erfahren Unternehmen, die ihren Fokus auf Cybersicherheit legen, eine steigende Nachfrage. Um sich umfassend gegen Gefahren aus dem Netz zu schützen, ist oftmals Expertenrat notwendig. Zwar kommen entsprechende Cybersicherheitsdienste oft mit hohen Kosten daher, meist stehen diese aber in keinem Verhältnis zu den Beträgen, die bei einem tatsächlichen Angriff anfallen. Daher gehört Informationssicherheit zu den Unternehmensbranchen, die zunehmend an Relevanz gewinnen.
Rubrik setzt auf sichere Cloudlösungen
Diesem Geschäftsmodell hat sich auch Rubrik verschrieben. Das Cloud-Datenmanagement- und Datensicherheitsunternehmen mit Sitz im kalifornischen Palo Alto wurde vom Risikokapitalgeber Bipul Sinha im Jahr 2014 gegründet. Im Fokus des Unternehmens stehen cloudbasierte Softwarelösungen, die vor Ransomware schützen sollen. Darüber hinaus bietet Rubrik Unternehmen auch die verlässliche und datenschutzkonforme Sicherung von Informationen an. Die Kundenkartei von Rubrik umfasst "MarketWatch" zufolge mehr als 6'000 Einträge, zu den prominenteren Auftraggeber zählt der US-Chipdesigner NVIDIA.
Börsengang in Planung
Zehn Jahre nach Gründung plant Rubrik nun den nächsten großen Schritt in der Unternehmensgeschichte: den Börsengang. Bereits seit vergangenem Jahr ist bekannt, dass der Sicherheitsexperte ein IPO vorbereitet, aus dem Anfang April bei der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) eingereichten Prospekt gingen nun aber konkrete Details hervor. So soll die Rubrik-Aktie unter dem Ticker RBRK an der New York Stock Exchange gelistet werden. Das Unternehmen plant derzeit ausschließlich die Ausgabe von A-Aktien. Der Umfang des Angebots ist jedoch noch nicht bekannt. Begleitet werden soll das Börsendebüt von Goldman Sachs, Barclays und der Citigroup.
IPO nach Betrugsvorwürfen gegen Mitarbeiter
Zum geplanten Zeitpunkt für die Erstnotiz äußerte sich Rubrik im Börsenprospekt ebenfalls nicht, in einem Bericht vom Februar 2024 schrieb die Nachrichtenagentur Reuters jedoch, dass das Unternehmen bereits im April an die Börse strebe. Hintergrund des anvisierten Datums sei, dass das US-Justizministerium Anfang des Jahres noch gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Unternehmens ermittelte, so die Agentur. So habe sich der in der Vertriebsabteilung angestellte Mitarbeiter des Betrugs schuldig gemacht, indem er Gelder, die von der US-Regierung für Verträge mit Rubrik gezahlt wurden, in eine von ihm gegründete Betriebsgesellschaft umgeleitet habe, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters angaben. Die insgesamt 110 betroffenen Verträge sollen einen Gesamtwert von 46 Millionen US-Dollar umfasst haben. Ob der entsprechende Mitarbeiter aber auch diesen Betrag abgezweigt hat, wurde nicht genannt. Rubrik wolle die Untersuchungen nun so schnell wie möglich abwickeln, sodass dem IPO nichts mehr im Wege steht.
Sicherung der "Daten der Welt"
"Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Daten der Welt zu sichern", hieß es in einem Schreiben des Unternehmens. "Cyberangriffe sind unvermeidlich. Wir haben erkannt, dass Cyberangriffe letztlich auf Daten abzielen, und haben Zero Trust Data Security gegründet, um Cyber-Resilienz zu bieten, damit Unternehmen ihre Daten über die Cloud sichern und sich von Cyberangriffen erholen können. Wir glauben, dass die Zukunft der Cybersicherheit die Datensicherheit ist - wenn Ihre Daten sicher sind, ist Ihr Unternehmen widerstandsfähig."
Verluste nehmen zu
Aus dem Prospekt ging außerdem hervor, dass Rubrik in absehbarer Zeit keine Bardividenden zahlen wolle. Dies könnte darin begründet sein, dass die Nettoverluste im vergangenen Geschäftsjahr, das im Januar 2024 endete, von 277,7 Millionen US-Dollar auf 354,2 Millionen US-Dollar anstiegen. Dies lag vor allem an hohen Ausgaben, die mit dem Unternehmenswachstum und der Weiterentwicklung der eigenen Produkte einhergingen. Beim Umsatz konnte Rubrik hingegen ein Plus von fünf Prozent vorweisen. Nach zuvor 599,8 Millionen US-Dollar standen nun 627,9 Millionen US-Dollar in den Büchern. Gleichermaßen konnte das Unternehmen die Abonnementumsätze um 47 Prozent steigern.
Milliardenbewertung nach Microsoft-Deal
"Unternehmen auf der ganzen Welt verlassen sich auf Rubrik, wenn es darum geht, die Widerstandsfähigkeit ihres Unternehmens gegenüber Cyberangriffen, böswilligen Insidern und Betriebsunterbrechungen zu erhöhen", so das Unternehmen weiter. Auch mit dem Windows-Entwickler Microsoft arbeitet Rubrik zusammen. Bereits 2021 kündigten beide Unternehmen eine strategische Partnerschaft an, die das Ziel hat, Ransomware-Bedrohungen zu entschärfen und Cloud-Dienste eng miteinander zu verknüpfen. Nach Bekanntgabe der Zusammenarbeit wurde Rubrik Reuters zufolge mit 4 Milliarden US-Dollar bewertet.
In der Vergangenheit hatte Microsoft des Öfteren den richtigen Riecher für zukunftsweisende Technologien und Unternehmen, wie das Engagement in OpenAI, den Entwickler des KI-Chatbots ChatGPT, zeigte. Nachdem der Softwarekonzern bereits früh in das Startup investierte, wurden die KI-Anwendungen mittlerweile auch in Microsofts Suchmaschine Bing sowie die Office 365-Suite integriert.
Redaktion finanzen.ch
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