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21.02.2021 17:05:00
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GameStop-Saga: Mögliche langfristigen Auswirkungen der Rally auf die Aktienmärkte

Die rasante und phänomenale Kursrally der Aktien des schwächelnden Spiele-Einzelhändlers GameStop wird vielen Börsianern wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Doch hat der Run auf GameStop-Papiere auch langfristige Auswirkungen auf die Aktienmärkte? Das schätzen Experten.
• Mehr Kleinanleger strömen auf den Markt
• Soziale Medien spielen bei Aktienauswahl größere Rolle
Die GameStop-Saga hat die Aktienmärkte kräftig durcheinander gewirbelt und für großes Aufsehen gesorgt. Was war passiert? Über das Reddit Subforum "wallstreetbets" haben sich zahlreiche Kleinanleger zusammengefunden, um Aktien des in großem Stil durch Hedgefonds geshorteten Spiele-Einzelhändlers GameStop zu kaufen und die Leerverkäufer damit zu zwingen, ihre Short-Positionen aufzugeben. Die Strategie war erfolgreich - sehr sogar. Innerhalb kürzester Zeit wurde der Preis der GameStop-Aktie von rund 20 US-Dollar auf in der Spitze knapp 483 US-Dollar katapultiert. Mittlerweile hat sich die Aufregung jedoch wieder deutlich gelegt und das GameStop-Papier ist wieder von seinem Rekordhoch zurückgekommen.
Im Zuge der Preisexplosion der Aktie des stationären Spiele-Verkäufers haben auch andere vielfach leerverkaufte Titel ähnliche Rallys durchlaufen, wie beispielsweise die US-Kinokette AMC Entertainment. In Deutschland erfuhren beispielsweise Varta und EVOTEC oder auch das unter Druck geratene Leasingunternehmen GRENKE zeitweise deutliche Kurszuwächse.
Kleinanleger organisieren sich übers Internet
Mit dem koordinierten Zusammenkommen von Kleinanlegern über das Internet könnte sich nach Expertenmeinung eine neue Ära am Markt auftun. Diese wird zum einen dadurch getrieben, dass mehr Kleinanleger auf den Markt strömen, zum anderen wird das Klientel durch Broker-Apps wie Robinhood oder Trade Republic auch etwas verjüngt. Auch die Pandemie dürfte hier ihren Beitrag geleistet haben, durch "einen Überschuss an Energie", wie Betterment-Experte Dan Egan gegenüber CNBC meint. Auch der Faktor der sozialen Ungleichheit dürfte eine Rolle gespielt haben, denn viele der an den Käufen teilnehmenden Anleger hätten auch einfach Genugtuung darin gesehen, "es den Großen zu zeigen", wie es Veljko Fotak von der University of Buffalo schätzt.
Blasen entstehen rasanter
Dabei ist das Entstehen von Blasen auf dem Aktienmarkt an sich erstmal keine Neuheit. Was jedoch anders ist als zuvor, ist "das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Ereignisses", kommentiert Fotak gegenüber CNBC. Hier spielt auch der Schwung, der durch die Nutzung von sozialen Medien entsteht, eine große Rolle. So gibt es laut Morningstar-Stratege David Sekera viele Menschen, die sich durch Freunde oder Personen, denen sie folgen, zu Investitionen verleiten lassen.
Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Kursrally bei der Spaßwährung Dogecoin, die massiv von Tesla-Chef Elon Musk angetrieben wird. Dieser wird auf seinem Twitter-Account nicht müde zu betonen, wie begeistert er von der Digitalwährung ist, was prompt zu großen Ausschlägen führt.
Doch während Musk dabei vorrangig auf lustige Memes setzt, stellt Sekera fest, dass es mittlerweile auch viele Einzelpersonen in den sozialen Netzwerken gibt, die auf professionelle Weise für verschiedene Aktien werben und dies auch mit Daten untermauern. "Die Tage, in denen die Forschung zu Aktien sich auf die großen, multinationalen Wall Street-Investmentbanken begrenzt, sind lange vorbei", schätzt daher der Morningstar-Stratege gegenüber CNBC.
Weniger Shorts könnten Marktgleichgewicht stören
Doch was bedeuten diese Veränderungen noch für die Aktienmärkte? Da wären zum Beispiel Hedgefonds wie Melvin Capital, die durch den GameStop-Shortsqueeze eine ganze Stange Geld verloren haben. Werden diese auch in Zukunft weiter auf Leerverkäufe setzen? Hier geht Sekera davon aus, dass diese aus ihren Fehlern gelernt haben und künftig weitaus vorsichtiger bei dem Aufbau von Shortpositionen vorgehen werden. Allerdings kann ein Fehlen von Leerverkäufen auch zu mehr Blasen am Markt führen, argumentiert Universitätsprofessor Fotak. Schließlich werden Leerverkäufe von einer pessimistischen Einstellung gegenüber einem Unternehmen motiviert. Fallen sie weg, kann es zu einem Ungleichgewicht am Markt kommen, bei dem zu viele Optimisten eine Aktie in die Höhe treiben: "Und in diesem Umfeld mit Marktbewertungen auf Rekordhöhen, brauchen wir die gegenteiligen Ansichten von Leerverkäufern mehr denn je", so Fotak. Darüber hinaus könnten Shortseller auch dabei helfen, betrügerische Unternehmen am Markt aufzuspüren und bloßzustellen, so geschehen bei dem mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard.
Shortseller gehören also zu einem gesunden Markt dazu, fehlen sie, wird das ganze System weniger effizient, worunter wiederum alle Marktteilnehmer leiden, so Fotak.
Redaktion finanzen.ch
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