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Corporate Governance |
24.03.2022 23:07:00
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Lechner neuer CEO bei Lindt: Machtstellung von Präsident Tanner nimmt bedenkliches Ausmass an

Der Edelschokolade-Hersteller Lindt & Sprüngli baut seine Führung um, der langjährige Deutschland-Chef Lechner übernimmt den CEO-Posten von Dieter Weisskopf. An der Machtposition vom Verwaltungsratspräsidenten Ernst Tanner dürfte dies wenig ändern. Aus Corporate Governance-Sicht wird Tanners Einfluss immer heikler.
• Tanner baute seine Dominanz im Unternehmen schrittweise aus
• Lindts starke Performance stützt Kontinuität in der Führungsschicht
In einem Handelszeitung-Artikel stuft Marcel Speiser die Machtstellung vom exekutiven Verwaltungsratspräsidenten Ernst Tanner "aus Corporate-Governance-Sicht" als "bedenklich" ein. Inzwischen führte Tanner den Schokolade-Giganten aus Kilchberg am Zürichsee wie "sein eigenes persönliches KMU", so Speiser. Dass der von Tanner geführte Lindt-Verwaltungsrat Adalbert Lechner nun zum neuen CEO wählte, dürfte diese Tendenz sogar noch weiter verstärken. Noch-CEO Weisskopf, ebenfalls ein enger Vertrauter von Tanner, wird indessen Verwaltungsratsmitglied. Wie genau gestaltet sich die Hierarchie des Schweizer Erfolgsunternehmens? Wer ist Lechner - und in welchem Verhältnis steht er zu Tanner?
Lechner wird neuer CEO
Der Österreicher Adalbert Lechner wurde bereits 1997 Deutschland-Chef von Lindt und schaffte es seitdem, die deutsche Tochterfirma des Schweizer Premium-Schokoladenherstellers zur grössten Firma in der Gruppe zu entwickeln. Nach Unternehmensangaben wird er bis zum Jahresende schrittweise die Aufgaben vom bisherigen CEO Weisskopf übernehmen. "Lindt & Sprüngli befindet sich in einer sehr guten Verfassung, damit ist es ein idealer Zeitpunkt, die Leitung in neue Hände zu übergeben", begründet Dieter Weisskopf seinen Rücktritt. Doch die Personalveränderung dürfte nur äusserst geringe Machtverschiebungen verursachen: Auch Lechner ist ein enger Vertrauter Tanners. Speiser dazu: "Auch in der Konzernleitung sitzen Tanner-Leute, solche, die schon seit langer Zeit für ihn arbeiten und entsprechend loyal sind. Das trifft auch auf den neuen Konzernchef zu, den Österreicher Adalbert Lechner. Schon jetzt ist klar: Sein Amt wird auch er im Schatten des Exekutiv-Präsidenten Tanner ausüben."
Tanner kontrolliert beinahe die gesamte Unternehmensführung
Lindts Führungsspitze wird von einem 76-jährigen Mann dominiert: Ernst Tanner. Der Schweizer wurde nach 25 Jahren mit verschiedenen Managementpositionen im US-Konzern Johnson&Johnson 1993 CEO von Lindt & Sprüngli. Bereits ein Jahr später wurde er ebenfalls zum Verwaltungsratspräsidenten ernannt. 22 Jahre übte er dieses Doppelmandat aus, bevor Dieter Weisskopf 2016 den CEO-Posten von Tanner übernahm. Tanner gelang es in den vergangenen Jahrzehnten seine Position so auszuweiten, dass es fast nur noch seine Vertrauten in obere Positionen schaffen - eine Machtausdehnung, die vermehrt Kritiker auf den Plan ruft. So betont Speiser: "Sowohl Verwaltungsrat als auch Konzernleitung bestehen nun aus Personen, die dem Verwaltungsratspräsidenten Ernst Tanner besonders nahestehen. Das gilt selbst für die ‚unabhängigen‘ Verwaltungsräte Silvio Denz, Thomas Rinderknecht und Elisabeth Gürtler." Ebenfalls stehe das Aktionariat unter Tanners Kontrolle: bei der firmeneigenen Pensionskasse, die die Aktionärsstruktur dominiert, habe ebenfalls Tanner "das Sagen." Die Gunst des restlichen Aktionariats sichere sich Tanner mithilfe hoher Dividenden, der guten Kursperformance und "nicht zuletzt in Form eines blauen Koffers voll von Schokoladeprodukten des Unternehmens."
Lindts Erfolgsgeschichte an der Börse
Doch bei all der nachvollziehbaren Kritik: Die Unternehmenszahlen sprechen durchaus für Tanner. Die Börsenhistorie von Lindt & Sprüngli ist seit dem IPO 1986 eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Der Schokoladenhersteller konnte seine Aktionäre in den vergangenen Jahrzehnten mit einer bestechenden Performance beglücken: Seit 1986 steigt die Aktie ohne sonderlich hohe Volatilität konstant an und erreichte am 30. Dezember 2021 ein Rekordhoch von 123'800,00 Franken, womit Lindt & Sprüngli - nach der A-Aktie von Warren Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway - die zweitteuerste Aktie der Welt ist. Allein in den vergangenen zwölf Monaten stiegen die Lindt-Papiere um 25,9 Prozent an (Stand: Schlusskurs vom 23.02.2022). Besonders die Expansion in Nordamerika sorgte in den letzten Jahren für ein erhebliches Gewinnwachstum.
Verjüngung könnte Lindt & Sprüngli neuen Antrieb geben
Trotz der Erfolgsbilanz stellt sich Speiser die Frage, "ob Lindt nicht noch besser sein könnte, würde sich das Unternehmen in der Führung verjüngen, dynamisieren, mehr Diversität zulassen und sich vom Personen-Kult um Ernst Tanner lösen." Speiser nennt Nestléals Beispiel: Der Nahrungsmittelriese habe durch den neuen CEO Mark Schneider "wieder deutlich mehr Schub erhalten." Aber solange der Erfolg von Lindt & Sprüngli weiter anhält, dürfte sich an der auffälligen Kontinuität in der Führungsschicht und insbesondere an Tanners enormer Entscheidungsmacht wohl kaum etwas ändern.
Redaktion finanzen.net
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