23.01.2017 18:40:47
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MÄRKTE EUROPA/Trump-Antrittsrede schürt neue Unsicherheiten
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Der Handel war am Montag nach der kämpferischen und protektionistisch gefärbten Antrittsrede von US-Präsident Donald Trump am Freitag weiter von Zurückhaltung geprägt. Der Dollar reagierte auf die Rede mit Abgaben, was als belastend für europäische Aktien gewertet wurde. Der Euro notierte zu Börsenschluss bei rund 1,0740 Dollar und damit nahe des Tageshochs bei 1,0755. Der Dax verlor 0,7 Prozent auf 11.546 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,8 Prozent auf 3.273 Zähler nach unten.
"Um den Jahreswechsel wurden im Dollar ein deutlicheres Wachstum und steigende Renditen eingepreist. Nun schwingt das Pendel Richtung Handelskrieg und geringerem Wachstum", sagte Devisenanalyst Sean Callow von Westpac mit Blick auf Trump. Vom Jahrestief bei 1,0340 Dollar hat die Gemeinschaftswährung mittlerweile um rund 4 US-Cent aufgewertet. Und die US-Währung könnte weiter nachgeben. Bislang habe sich Trump als "Elefant im Porzellanladen" erwiesen, kommentierte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank die Aussagen des neuen US-Präsidenten. Er habe mit oftmals knappen, aber umso harscheren Äußerungen nahezu alle Handels- und Vertragspartner vor den Kopf gestoßen.
Gegen den Trend stieg allerdings der SDAX um 0,2 Prozent auf 9.736 Punkte. Bei 9.759 Punkten markierte der Index sogar ein neues Allzeithoch. Händler verwiesen auf starke Gewinne von PUMA (plus 5,5 Prozent) nach den Hochstufungen durch JP Morgan und die Deutsche Bank. Daneben legten TLG Immobilien kräftig um 3,1 Prozent zu, nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr besser abgeschnitten hatte als geplant. Mit 77 Millionen Euro lag das Betriebsergebnis FFO oberhalb der für das Jahr 2016 prognostizierten Spanne von 74 bis 76 Millionen Euro.
Großer Deal in Versicherungsbranche wird bezweifelt In Mailand gewannen Aktien des Versicherers Generali 3,9 Prozent. Die italienische Zeitung La Stampa berichtete, die Allianz und der italienische Finanzkonzern Intesa Sanpaolo könnten gemeinsam Generali übernehmen. Händler halten dies für unwahrscheinlich, vor allem aus kartellrechtlichen Bedenken. Allianz verloren 1,1 Prozent und Intesa Sanpaolo 2,9 Prozent.
Insgesamt blieb es ruhig. Die Darmstädter Merck soll sich laut der FAZ auf einer Konferenz in San Francisco verhalten zu den Absatzprognosen für zwei Medikamente geäußert haben. Die Aktie gab daraufhin um 1,4 Prozent nach. VW-Aktien stiegen dagegen 3,1 Prozent. Goldman Sachs hatte die Aktie auf die "Pan European Conviction Buy List" genommen. Ferner erhöhte JP Morgan Deutsche Telekom von "Neutral" auf "Übergewichten", der Kurs gab aber dennoch um 0,6 Prozent nach.
SAP verloren am Tag vor Bekanntgabe der Viertquartalszahlen 1,1 Prozent. Baader hält aber positive Überraschungen für möglich. Die Analysten sind optimistischer als der Markt mit Blick auf die Lizenzeinnahmen und das EBIT gestimmt. Auch schließt Baader nicht aus, dass SAP die Ziele für das Jahr 2017 anheben könnte.
Biotest verkauft US-Therapiegeschäft Biotest gaben 1,8 Prozent nach. Biotest hat den Verkauf des US-Therapiegeschäfts angekündigt. Wegen nicht vorhersehbarer Verzögerungen bei der vertraglich vereinbarten Produktions-Ausweitung des Immunglobulinpräparats Bivigam in der Produktionsstätte von BPC in Boca Raton haben Biotest und Kedrion Biopharma den Vertrag über den Vertrieb von Bivigam in den USA mit sofortiger Wirkung eingestellt. Das US-Therapiegeschäft wird nicht fortgeführt. Biotest rechnet für 2016 für den Geschäftsbereich mit einem Verlust von etwa 80 Millionen Euro.
TUI lagen fester im Markt. Der Kurs stieg in London um 1,2 Prozent auf 1.145 Pence und auf Xetra um 1,8 Prozent auf 13,30 Euro. Der Touristikkonzern spreche von starken Buchungen auf dem deutschen Markt, so Händler mit Verweis auf Aussagen in der Rheinischen Post.
Singulus setzten ihren Kursaufschwung fort. Der Kurs stieg um 7,6 Prozent auf 7,71 Euro. Damit näherte er sich dem Ziel von 8,50 Euro, das Warburg kürzlich in einer Kaufempfehlung ausgerufen hatte. Der Umsatz war weiterhin sehr hoch, was eine gewisse Nachhaltigkeit des Chart-Ausbruchs andeute.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.273,04 -26,40 -0,8% -0,5% Stoxx-50 2.992,81 -18,95 -0,6% -0,6% Stoxx-600 361,01 -1,57 -0,4% -0,1% XETRA-DAX 11.545,75 -84,38 -0,7% +0,6% FTSE-100 London 7.151,18 -47,26 -0,7% +0,1% CAC-40 Paris 4.821,41 -29,26 -0,6% -0,8% AEX Amsterdam 482,71 -3,27 -0,7% -0,1% ATHEX-20 Athen 1.713,05 +0,15 +0,0% -1,6% BEL-20 Bruessel 3.562,43 -26,10 -0,7% -1,2% BUX Budapest 32.906,48 +24,56 +0,1% +2,8% OMXH-25 Helsinki 3.684,66 -26,49 -0,7% +0,1% ISE NAT. 30 Istanbul 101.325,23 -17,44 -0,0% +6,1% OMXC-20 Kopenhagen 883,40 -8,31 -0,9% -0,1% PSI 20 Lissabon 4.601,65 -41,59 -0,9% -2,6% IBEX-35 Madrid 9.304,80 -75,30 -0,8% -0,5% FTSE-MIB Mailand 19.328,41 -151,05 -0,8% +0,5% RTS Moskau 1.137,67 -1,32 -0,1% -1,3% OBX Oslo 628,80 -3,99 -0,6% +1,8% PX-GLOB Prag 1.207,67 -2,32 -0,2% +0,8% OMXS-30 Stockholm 1.504,69 -20,80 -1,4% -0,8% WIG-20 Warschau 1.991,36 -14,65 -0,7% +2,2% ATX Wien 2.672,88 -11,95 -0,4% +2,1% SMI Zuerich 8.229,01 -46,12 -0,6% +0,1%
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Uhr Fr, 17.23 Uhr % YTD EUR/USD 1,0735 -0,14% 1,0750 1,0669 +2,1% EUR/JPY 121,2376 -0,41% 121,7344 122,88 -2,3% EUR/CHF 1,0727 +0,02% 1,0726 1,0735 +0,2% EUR/GBP 0,8604 -0,49% 0,8626 1,1553 +0,9% USD/JPY 112,99 -0,23% 113,25 115,18 -3,3% GBP/USD 1,2478 +0,08% 1,2468 1,2326 +1,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,69 53,22 -1,0% -0,53 -3,6% Brent/ICE 55,19 55,49 -0,5% -0,30 -2,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.217,08 1.210,38 +0,6% +6,71 +5,7% Silber (Spot) 17,17 17,09 +0,5% +0,08 +7,8% Platin (Spot) 976,95 978,95 -0,2% -2,00 +8,1% Kupfer-Future 2,64 2,63 +0,4% +0,01 +5,2% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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January 23, 2017 12:09 ET (17:09 GMT)
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