Noch nicht erschlossen |
08.05.2023 23:34:00
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Indien bietet mit einem riesigen Markt für NASDAQ-Titel Apple "ein enormes Marktpotenzial"
Vor etwa zwei Jahren ging Apples Online-Store in Indien an den Start, vor kurzem erst eröffnete Apple-Chef Tim Cook persönlich die ersten Apple-Stores im Land - und Apples Expansionspläne für das bevölkerungsreiche Land dürften noch lange nicht abgeschlossen sein.
• Apple dürfte Expansionspläne für Indien schon seit Jahren verfolgen
• Wird Indien in Zukunft Chinas Rolle einnehmen?
Erst kürzlich eröffnete Apple-Chef Tim Cook die beiden ersten Apple-Stores in Indien persönlich. Ein wichtiges Zeichen, das verdeutlicht, dass Indien, das noch in diesem Jahr China als bevölkerungsreichstes Land der Welt ablösen soll, einen interessanten Wachstumsmarkt für den iKonzern darstellt. Zudem mehrten sich in den letzten Monaten die Nachrichten, dass Apple seine Abhängigkeit vom Produktionsstandort China reduzieren und Komponenten vermehrt in Indien fertigen lassen wolle.
Expansionspläne schon seit Jahren
Wie CNBC berichtet, dürfte Apple seine Expansionspläne für Indien bereits seit mindestens dem Jahr 2016 verfolgen. Damals habe Apple-CEO Tim Cook bei einer Indien-Reise Premierminister Narendra Modi getroffen und von dem Potenzial der Produktion und des Verkaufs von Apple-Produkten in Indien berichtet. Schon damals erklärte Cook gegenüber Jim Cramer, dass Indien 2022 das bevölkerungsreichste Land der Welt sein werde und dass es "ein enormes Marktpotenzial" habe.
Doch wie sieht Apples Strategie in Indien aus? Sie besteht vor allem aus zwei wichtigen Säulen: Zum einen will Apple mehr Menschen in dem bevölkerungsreichen Land dazu bewegen, von anderen Geräten auf Apple-Produkte umzusteigen, und zum anderen setzt der Tech-Konzern auf die Diversifizierung seiner Lieferketten und damit auch vermehrt auf Indien als Produktionsstandort.
Produktionsstandort Indien - Diversifizierung der Lieferketten
Im vergangenen Herbst berichteten Medien, dass Apple eine Verlagerung der Produktion seiner AirPods von China nach Indien erwäge. Anfang des Jahres gab es dann Berichte, dass Apples Zulieferer bei der iPhone-Produktion neben China zunehmend auch auf Indien als Standort setzten. So erklärte ein Sprecher des indischen Elektronikministeriums gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die iPhone-Hersteller Foxconn, Wistron und Pegatron sowie die Bestandteile-Zulieferer wie Sunwoda, Avary, Foxlink und Salcomp in Indien seit August 2021 insgesamt rund 50'000 direkte und voraussichtlich rund 100'000 indirekte Jobs geschaffen hätten. Anfang März wurde dann berichtet, dass der taiwanesische Apple-Zulieferer Foxconn eine grosse Produktionsstätte in Indien eröffnen will. Diese solle 100'000 Jobs in zehn Jahren schaffen, teilte der IT-Minister Rama Rao des Bundesstaates Telangana - wo das Werk entstehen soll - mit. Ein Grund für die Investitionen in Indien dürften staatliche Anreize für die Smartphone-Produktion sein, die im August 2021 in Kraft traten.
Der Grund, warum Apple vermehrt auf die Produktion in Indien setzt, ist die Diversifizierung seiner Lieferketten, nachdem diese zuletzt Probleme verursacht hatten. Insbesondere die in China und Taiwan ansässigen Zulieferer von Komponenten sollen den Bedarf von Apple aufgrund der lange Zeit aufrechterhaltenen Null-COVID-Politik der chinesischen Regierung und Protesten von Mitarbeitern nicht immer vollumfänglich und fristgerecht haben decken können. Daneben ist Apples Hauptzulieferer Foxconn in Taiwan beheimatet, einem Land, das von China zu seinem eigenen Territorium gezählt wird. Und so hatten sich in den vergangenen Monaten die geopolitischen Spannungen rund um den Inselstaat vor der chinesischen Ostküste erhöht. Zudem komme von der US-Regierung immer mehr Druck auf die Tech-Branche in China.
Die Investitionen in Indien zeigen bereits Wirkung: Im vergangenen Geschäftsjahr soll Apple in Indien iPhones im Gegenwert von rund sieben Milliarden US-Dollar produziert haben, wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtete. Das sei dreimal so viel wie im Jahr zuvor.
Riesiger Absatzmarkt, der noch nicht erschlossen ist
Neben seiner Rolle als Produktionsstandort spielt Indien auch eine wichtige Rolle als Absatzmarkt für Apple. So ist das Land laut CNBC der grösste Markt, den das Unternehmen mit seinem iPhone noch nicht vollständig erschlossen hat. Hier wartet also noch Umsatzpotenzial. Bei der Erschliessung dürfte Apples Online-Store helfen, der 2020 in Indien eingeführt wurde - aber natürlich auch die neuen physischen Apple-Stores, die gerade erst eröffnet wurden.
Der indische Markt ist laut Deutsche Presse-Agentur sehr preisbewusst und wird daher bisher auch von preiswerteren Android-Geräten dominiert - angeführt von Samsung und mehreren chinesischen Marken. Wie CNBC berichtet, liegen die meisten in Indien verkauften Telefone preislich unter dem günstigsten neuen iPhone von Apple. Laut dem Datenanalyse-Unternehmen IDC stieg der durchschnittliche Verkaufspreis in Indien im vergangenen Jahr zwar um 18 Prozent auf einen Rekordwert von 224 US-Dollar, dieser liegt jedoch immer noch deutlich unter dem von Apples Einstiegsmodell, dem iPhone SE, das im indischen Apple-Online-Store für 49'900 Rupien bzw. umgerechnet rund 600 US-Dollar angeboten wird. Daher besitzen die im Vergleich teuren iPhones von Apple nur einen recht kleinen Marktanteil. Laut statcounter hatte Android im März dieses Jahres einen Marktanteil von rund 95 Prozent in Indien, während iOS gerade einmal auf rund vier Prozent kam.
Doch Apple-Chef Tim Cook erklärte laut CNBC im Februar, dass das Unternehmen die Menschen in Indien erfolgreich zum Wechsel von Android auf iPhone bewege. So habe Apple laut Cook im letzten Jahresviertel 2022 das beste Verkaufsquartal aller Zeiten für iPhones in Indien verzeichnet. Um Anreize zu schaffen, bietet Apple Kunden in Indien zum Beispiel die Möglichkeit, die Telefone in Raten zu bezahlen oder ihre alten Geräte abzugeben, um einen Rabatt für das neue Produkt zu erhalten. "Es wurde viel getan, um Produkte erschwinglicher zu machen und den Menschen mehr Kaufoptionen zu bieten", so Cook laut CNBC.
Wird Indien in Zukunft Chinas Rolle einnehmen?
Und so könnte Indien, wie CNBC berichtet, zu dem werden, was China in den letzten 15 Jahren für Apple war - ein riesiger Markt, der Umsatzwachstum verspricht und eine Heimat für Apples Produktion. Aufgrund des geringen Marktanteiles gibt es in Indien für Apple noch Raum, um zu wachsen, und laut Analysten seien die Gegebenheiten in Indien für Apple optimal geeignet, um mit Hilfe von Marketinganstrengungen und Einzelhandelsangeboten dort Fuss zu fassen.
"Wenn Sie Indien heute betrachten, ist es China vor 15 oder 20 Jahren sehr ähnlich", so Angelo Zino, Senior Analyst bei CFRA Research. "Es ist wirklich dieser Effekt des natürlichen Reichtums im Laufe der Zeit, der Apple helfen wird, wirklich in Indien einzudringen und ein deutlich höheres Umsatzpotenzial zu sehen." Und auch Cook verglich Indien in der Vergangenheit mit China: "Wir nehmen im Wesentlichen das, was wir vor Jahren in China gelernt haben und wie wir nach China skalieren, und bringen dies zum Tragen", zitierte CNBC Aussagen von Cook aus einer Telefonkonferenz von Anfang des Jahres.
Apple verfolgt langfristige Strategie
Doch trotz des grossen Potenzials, über das sich Anleger freuen können, könnte es laut einigen Analysten noch eine Weile dauern, bis sich Indien für Apple zu einem grossen Markt entwickelt. "Ich habe den Anlegern Folgendes gesagt: Der ganze Hype, den Sie diese Woche über Indien hören, ist grossartig", so Zino laut CNBC. "Ich meine, es ist aus unserer Sicht eine riesige Chance für das nächste Jahrzehnt, aber erwarten Sie nicht, dass sich die Dinge über Nacht ändern."
So dürfte auch Apple das Ganze betrachten. CEO Tim Cook verwies in der Vergangenheit auf die Langfristigkeit von Apples Strategie in Indien: "Wir setzen hier enorme Energie ein, und wir sind nicht für ein Quartal oder zwei Quartale oder das nächste Quartal oder das nächste Jahr hier, wir sind für tausend Jahre hier", zitierte CNBC eine Aussage des Apple-CEOs, die er bereits während seiner Reise 2016 gegenüber lokalen Medien machte.
Redaktion finanzen.ch
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