19.07.2017 18:38:49
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MÄRKTE EUROPA/Anleger warten vor EZB-Sitzung ab
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa kamen am Mittwoch nicht richtig in Schwung. Der Euro, dessen Stärke am Vortag den Aktienmarkt noch gen Süden schickte, kam von seinen Hochs etwas zurück. Dies nahm den Verkaufsdruck aus dem Markt. Eine richtige Erholung an den Aktienmärkten blieb allerdings aus. Und dies, obwohl an der Wall Street der marktbreite S&P-500-Index wie auch der Nasdaq-Composite auf neue Rekordhochs stiegen.
Die Zurückhaltung der Anleger lag unter anderem an der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Dieser Termin sorgt häufig für kräftige Kursbewegungen im Euro und stellt damit ein Risiko für den Aktienmarkt dar. Während viele Investoren momentan im Urlaub sind, sehen die anderen keine Notwendigkeit, vor diesem wichtigen Termin aktiv zu werden. Am Freitag folgt mit dem kleinen Verfalltermin am Terminmarkt ein weiteres Ereignis, das Volatilität in den Markt bringen kann.
Der Dax legte 0,2 Prozent auf 12.452 Punkte zu, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,6 Prozent auf 3.500 Zähler nach oben.
Während die Wall Street auf Rekordhoch notiert, ist der Euro-Stoxx-50 noch weit davon entfernt. Der europäische Benchmarkindex notierte am 6. März 2000 mit 5.464 Punkten auf seinem Rekordhoch. Aktuell handelt er rund 36 Prozent niedriger. Und nicht nur das. Der seit dem März 2000 bestehende Abwärtstrend, der aktuell bei 3.650 Punkten verläuft, ist unverändert gültig.
EZB könnte Forward Guidance zu Anleihekäufen anpassen Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) und Draghi stehen vor einer schwierigen kommunikativen Aufgabe. Drei Wochen nach Hinweisen des EZB-Präsidenten auf eine bevorstehende Normalisierung der Geldpolitik, die an den Finanzmärkten deutliche Spuren hinterließen, steht das Gremium vor der Frage, ob und wie es weitere Hinweise in dieser Richtung geben soll. Volkswirte wollen eine Änderung der Forward Guidance zu den Anleiheankäufen nicht ausschließen, nachdem die EZB bereits Anfang Juni den Passus aus ihrem geldpolitischen Statement gestrichen hatte, dass sie weitere Zinssenkungen für möglich hält.
Swedbank mit guten Zahlen Für Musik in den Einzelwerten sorgte die Berichtssaison. Nach guten Geschäftszahlen stiegen Swedbank um 0,9 Prozent. Vor allem beim Nettogewinn von 4,75 Milliarden Kronen im zweiten Quartal seien die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen worden, hieß es. Dies gehe hauptsächlich auf ein starkes Immobiliengeschäft und die entsprechende Kreditvergabe zurück.
Gut kamen auch die Zahlen des französischen Spieleentwicklers Ubisoft Entertainment an, für die Aktie ging es um gut 10 Prozent nach oben. Im zweiten Quartal steigerte das Unternehmen den Umsatz um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr, dabei stieg der Online-Umsatz um 5 Prozentpunkte auf nun 80 Prozent. Ubisoft profitierte stärker von älteren als von neuen Spielen. Für die Analysten der Berenberg Bank ist Ubisoft ein Übernahmekandidat, als potenziellen Käufer nennen sie Vivendi.
ASML stiegen nach Zahlenausweis um 5,8 Prozent. Vor allem die übertroffene Margenerwartung wird im Handel positiv herausgestrichen. ASML erreichte im zweiten Quartal eine Marge von 45 Prozent, obwohl nur höchstens 44 Prozent erwartet worden waren. Das Umsatzwachstum von rund 25 Prozent im Gesamtjahr wurde von dem Maschinenbauer für die Halbleiterbranche als Ziel bestätigt. In Kombination mit dem gleichzeitig wieder aufgenommenen Aktienrückkauf reagierte die Aktie kräftiger.
Bei Volvo enttäuscht das Lkw-Geschäft Mit einem Abschlag von 3,4 Prozent wurde die Aktie von Volvo abgestraft. Die Geschäftszahlen der Schweden sind übergeordnet ordentlich ausgefallen. Auf den zweiten Blick störten sich die Anleger aber an der Entwicklung im Lkw-Geschäft. Wie ein Analyst anmerkte, sind die Lkw-Umsätze zwar um 8 Prozent gestiegen, das um Sonderfaktoren bereinigte EBIT liege jedoch 11 Prozent unter den Konsensschätzungen.
Am deutschen Aktienmarkt bewegten Analysten vermehrt die Kurse. Das Schlusslicht im DAX stellte die Aktie der Commerzbank (minus 2,8 Prozent), nachdem die UBS das Votum auf Neutral nach Buy gesenkt hat. Die UBS geht nicht nur von einem deutlichen "berichteten" Nettoverlust im zweiten Quartal aus, sondern auch von eher schwachen operativen Ergebnissen aufgrund der schwachen Einnahmen. Im MDAX stiegen Rheinmetall um 2,7 Prozent nach einer Hochstufung durch die Commerzbank auf Buy. Die Analysten sehen die Chancen im Militärbereich als nicht adäquat bewertet an, während die Risiken im Automobilzulieferbereich überbewertet würden. Für Zalando (minus 3,5 Prozent) senkten mit der Deutschen Bank, Societe Generale und Barclays gleich drei Häuser ihre Kursziele, das war zuviel.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.500,27 +21,59 +0,6% +6,4% Stoxx-50 3.155,79 +26,96 +0,9% +4,8% Stoxx-600 385,54 +2,96 +0,8% +6,7% XETRA-DAX 12.452,05 +21,66 +0,2% +8,5% FTSE-100 London 7.419,59 +29,37 +0,4% +4,0% CAC-40 Paris 5.216,07 +42,80 +0,8% +7,3% AEX Amsterdam 524,25 +6,09 +1,2% +8,5% ATHEX-20 Athen 2.214,72 +12,89 +0,6% +27,2% BEL-20 Bruessel 3.901,39 +28,95 +0,7% +8,2% BUX Budapest 35.789,28 -114,94 -0,3% +11,8% OMXH-25 Helsinki 4.033,51 -28,63 -0,7% +9,6% ISE NAT. 30 Istanbul 132.534,25 +2311,49 +1,8% +38,8% OMXC-20 Kopenhagen 1.007,88 -0,17 -0,0% +14,0% PSI 20 Lissabon 5.308,43 -6,07 -0,1% +13,3% IBEX-35 Madrid 10.588,10 +63,60 +0,6% +13,2% FTSE-MIB Mailand 21.478,95 +120,75 +0,6% +11,7% RTS Moskau 1.043,13 +4,68 +0,5% -9,5% OBX Oslo 654,96 +2,83 +0,4% +6,0% PX-GLOB Prag 1.322,82 -0,30 -0,0% +10,4% OMXS-30 Stockholm 1.609,96 +2,61 +0,2% +6,1% WIG-20 Warschau 2.374,31 +13,56 +0,6% +21,9% ATX Wien 3.193,29 +1,19 +0,0% +22,0% SMI Zuerich 9.024,32 +46,34 +0,5% +9,8%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.21 Uhr Di, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1516 -0,22% 1,1541 1,1572 +9,5% EUR/JPY 128,68 -0,49% 129,31 129,46 +4,7% EUR/CHF 1,0996 -0,30% 1,1029 1,1035 +2,7% EUR/GBP 0,8837 -0,15% 0,8850 1,1260 +3,7% USD/JPY 111,75 -0,24% 112,02 111,90 -4,4% GBP/USD 1,3031 -0,07% 1,3041 1,3028 +5,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,95 46,4 +1,2% 0,55 -17,5% Brent/ICE 49,45 48,84 +1,2% 0,61 -15,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.240,91 1.242,40 -0,1% -1,49 +7,8% Silber (Spot) 16,31 16,29 +0,1% +0,02 +2,4% Platin (Spot) 922,40 927,00 -0,5% -4,60 +2,1% Kupfer-Future 2,71 2,73 -0,7% -0,02 +7,5% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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July 19, 2017 12:08 ET (16:08 GMT)
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