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11.08.2020 23:38:00
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Marktdominanz der "Big Four": Könnten sich Konkurrenten von Facebook, Apple, Google & Amazon das Bitcoin-Ökosystem zu Nutze machen?
Erst kürzlich wurden die "Big Four" vor den US-Kongress gezogen - sie mussten sich wegen ihrer Marktdominanz verantworten. Schärfere Regeln sollen zukünftig einschränken. Dabei gibt es Alternativen, die einem anderen Kurs folgen. Ein orientierungswürdiges Beispiel?
• Regulierung, Zerschlagung oder doch Neuorientierung?
• Bitcoin-Universum könnte Alternativweg zeigen
Vor dem Kongress wurden die Gründer und Chefs von Facebook, Apple, Amazon und Google an den Pranger gestellt: Mark Zuckerberg, Tim Cook, Jeff Bezos und Sundar Pichai mussten sich den kritischen Fragen der Abgeordneten stellen. Von Demokrat Jamie Raskin wurden sie in Anlehnung an die "Räuberbarone" aus dem 19. Jahrhundert mit "Cyber-Barone" als modernes Pendant gleichgesetzt.
Monopol von Facebook, Apple, Amazon und Google in der Kritik
Seit geraumer Zeit wird auch in hochrangigen Ebenen Kritik an den "Big Four" lauter. So laut, dass die Chefs von Facebook, Amazon, Google und Apple in der vergangenen Woche vor dem US-Kongress aussagen mussten - zumindest in virtueller Form.
Sowohl Demokraten als auch Republikaner zeigten sich den Konzernchefs der US-Techriesen gegenüber alles andere als wohlgesonnen. Der Unterausschuss des US-Repräsentantenhauses prangerte die "Monopol-Macht" der vier Unternehmen an: Jahrelang schon herrschen die Konzerne in den Brachen soziale Medien, E-Commerce und Technologien vor, haben sich grosse Marktanteile gesichert und weiten ihre Dominanz gekonnt aus - dabei wurden auch Firmenzukäufe, Datenmissbrauch und Geschäftspraktiken kritisch betrachtet.
Dass die Märkte von den "Big Four" kontrolliert werden und dadurch ein Ungleichgewicht im Wettbewerb bestehe, müsse "ein Ende haben," stellte David Cicilline, Vorsitzender des Unterausschusses für Wettbewerb und Wirtschaftsrecht, klar und konkludierte deshalb: "Einige sollten zerschlagen werden, andere muss man angemessen regulieren."
Welche Massnahmen dazu dienen sollen, die Kritikpunkte aufzuarbeiten und einen fairen Wettbewerb zu schaffen, ist bislang nicht bekannt.
Weg von Facebook, Amazon & Co.: Bitcoin-Universum als alternatives Beispiel
Ob Werbung, Soziale Netzwerke, Suchmaschinen, Handel oder App Stores - im Internet haben die "Big Four" eine bislang unangefochtene Position aufgebaut und dabei Konkurrenten an die Ränder gedrängt. Verbraucher stehen vor einer vermeintlich komprimierten Auswahl. Die nun angeprangerten Praktiken sollen zwar geprüft werden, doch gibt es stellenweise alternative Konzepte zu finden.
Vorbild könnte das Krypto-Universum sein, dessen Geburtsstunde mit der des Bitcoins zusammenfällt. Dezentralisierung ist hierbei die Hauptcharakteristika, welche in diesem Zusammenhang Beachtung findet. So wie der Bitcoin als dezentrales Gegenstück zum klassischen Finanzwesen bezeichnet werden kann, lassen sich auch vergleichbare Pendants zu den Silicon-Valley-Giganten finden. Dabei handelt es sich um kleinere Unternehmen, die sich eben dadurch charakterisieren, die Fehler ihrer grossen Konkurrenten von vornherein ausschliessen zu wollen. So versuchen sich immer mehr kleine Firmen in den Nischen zu etablieren, um Verbrauchern Alternativen zu den grossen Konzernen zu bieten.
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Kleine Konkurrenten als Alternative?
Während DuckDuckGo beispielsweise als Google-Konkurrent auf die Speicherung von Daten verzichtet, gibt es für Facebooks Messengerdienste und Soziale Netzwerke Chat- und Vernetzungsalternativen wie Treema oder Steemit. Auch für Amazons Marktplatz und Online-Shop lassen sich Anbieter finden, die weniger Marktdominanz ausüben. BTC-ECHO wirft an dieser Stelle etwa das Open-Source-Projekt OpenBazaar auf - hier besteht etwa die Möglichkeit, Einkäufe mit Kryptowährungen zu begleichen.
Daneben hat sich auch Apple ein allumfassendes iUniversum aufgebaut, das inzwischen nicht nur iPhones und andere smarte Geräte, sondern auch Dienstleistungen wie Streaming und eine eigene Kreditkarte inkludiert. Wer nicht in dem feinmaschigen Ökosystem des iKonzerns verharren will, kann auf Produkte von kleineren, nicht derart vernetzten Herstellern zurückgreifen.
Interessant dürfte nun die weitere Entwicklung im Fall "Cyber-Barone" sein. Welche Massnahmen werden ergriffen, um die kritisierten Punkte zu verbessern? Oder ist die Alternative allein, auf Nischenunternehmen zu vertrauen, die extra dafür hochgezogen werden, nicht dieselben Fehler zu begehen? Ähnlich wie die Adaption des Bitcoins im Alltag von der Masse von der Akzeptanz durch offizielle Regulatoren abhängt, verhält es sich gleichermassen mit der Marktvielfalt, die durch die "Big Four" in Gefahr geraten sein soll: Nach wie vor ist zwar der Kunde König und die Verbraucher bestimmen die Nachfrage, jedoch tritt die Notwendigkeit nach Regulierung durch die verantwortlichen Institutionen immer mehr in den Vordergrund.
Redaktion finanzen.ch
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